4 Türen

1958 erhielt der Chevrolet Biscayne wie die übrigen Fullsize-Modelle der Marke sowie die Corvette Doppelscheinwerfer. Auch die Modellbezeichnung Biscayne war neu.

Typisch Biscayne: Chrom für die vier Kiemen gab es erst beim Bel Air ©autorild.de

Bezog Chevrolet Biscayne nun auf das ostatlantische Seegebiet Biskaya oder auf die westatlantische Insel Key Biscayne? Oder auf diverse andere Orte dieses Namens?

Darüber zerbrach sich niemand den Kopf, klang der Name doch wesentlich hochtrabender als sein Vorgänger Two-Ten. Gleiches galt für den darunter positionierten Delray, der den One-Fifty ablöste, während das Topmodell Chevrolet Bel Air seine so etablierte wie wohlklingende Bezeichnung behalten durfte. Der ab 2.290 $ erhältliche Biscayne 4door Sedan – Hardtops standen in dieser Baureihe nicht bereit – vermochte wie die übrigen Chevrolet Modelle die Kundschaft zu begeistern. Zwar brachen gegenüber dem Vorjahr die Verkaufszahlen rezessionsbedingt deutlich ein, doch konnte Chevy Ford als Absatzersten absetzen. 

Ursprünglich hatte der Chevrolet Oldtimer einen verchromten Schriftzug ©autorild.de

Der Chevrolet Oldtimer ist gehörig modifiziert

Vorliegender Biscayne 4door Sedan entspricht auf den ersten Blick nicht mehr dem Auslieferungszustand – das gilt sowohl für den grünen Metalliclack als auch das schwarze Dach. Zwar bot Chevrolet 1958 Zweifarblackierungen, doch die Komplementärfarbe erstreckte sich hier auf dem Dach sowie auf den Flanken unterhalb der üppigen Zierleiste. Auch das schwarze Lederinterieur mit grünen Akzenten war weder für Geld noch gute Worte verfügbar, lehnt sich aber ebenfalls an die auf die Karosserie abgestimmten zweifarbigen Vinyl-Textil-Ausstattungen an. Ferner sind an diesem Chevrolet Oldtimer diverse Chrom-Details wie die Scheinwerfereinfassungen, Schriftzüge und Stoßstangen geschwärzt worden. 

Der Chevrolet Biscayne hatte anders als der Bel Air Impala nur wie Rücklichter pro Seite ©autorild.de

Den Biscayne befeuert zweifellos ein V8

Die kräftige Tieferlegung des Chevrolet Biscayne betont das wuchtige Design des Mittelklasse-Wagens noch stärker. Auch die Weißwandreifen auf schwarzen Stahlfelgen mit Chromnabenkappen sind ein klassischer Custom-Touch. Welches Triebwerk hier für Abgase sorgt, lässt sich nur raten; die Zusatzinstrumente und die zweiflutige Abgasanlage lassen aber vermuten, dass es sich nicht um den Basis-Biscayne mit 145 hp starkem Reihensechser handelt. Auch das große V an Front und Heck, das den V8-befeuerten Modellen vorbehalten war, deutet klar auf einen Achtzylinder hin. Einstiegsachter vom Chevrolet Oldtimer war der 283 cui mit 170 hp und 366 Nm, als Top-Aggregat diente der 348 cui große Super Turbo Thrust V8 mit 280 hp und 481 Nm. Highlight war der 283er mit mechanischer Einspritzung und 254 hp.

Das große V spendierte Chevrolet Modellen mit V8 Motor ©autorild.de

Der Chevrolet Biscayne konnte auf Stahlfedern verzichten

Die vier Elf-Zoll-Trommelbremsen waren solch üppiger Kraft nicht wirklich gewachsen, sodass der Besitzer der adrett gemachten Chevrolet Limousine sich besser etwas zurückhält. Aber keine Sorge, einen sicherheitsbewussten Fahrer suggeriert auch der zweite Außenspiegel, der nicht zum Serienumfang des Chevrolet Biscayne gehörte. Und ja, der bei 298 cm Radstand 531 cm lange, 197 cm breite und 145 cm hohe Biscayne hat natürlich eine hintere Starrachse, doch nicht die vielen US Cars fälschlich zugeschriebenen Blattfedern. Hier tun die bei GM häufig anzutreffenden Schraubenfedern Dienst, alternativ gab es gar die Luftfederung Level Air. Die 50s machten eben viel mehr möglich als nur Heckflossen.

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