Kadett. Das richtige Auto. So titelte eine Broschüre zum Opel Kadett C, wohl auch dahingehend, dass nicht-hinterradgetriebene Pkw, womöglich auch noch mit relativ neuartigen Karosserieformen, eben keine richtigen Autos seien.
Am Anfang war der Kadett C. Dann kam 1974 der Golf mit Schrägheck und brachte Opel in Zugzwang. Frontantrieb und Quermotor fielen in so kurzer Zeit flach,
doch nur ein Jahr nach Markstart des Käfer-Nachfolgers feierte der ebenfalls als modernes Hatchback konzipierte Opel Kadett C City seine Premiere. Mit 392 cm Länge bei 240 cm Radstand, 138 cm Höhe und 158 cm Breite baute der Opel Kompaktwagen so groß wie sein Wolfsburger Rivale, erinnerte optisch wie konstruktiv aber mehr an den Ford Pinto. Im Juli 1977 erhielt der Opel Oldtimer ein Facelift, das sich durch in die Kotflügel neben den Scheinwerfer gerückte Blinker auszeichnet. Bis dahin saßen die vorderen Blinker wie bei unserem Fotomodell unter der Stoßstange.
Opel Kadett C City im sportlichen Outfit
Das seinerzeit kürzeste der Opel Modelle hatte übrigens nicht den kleinsten Preis – es kostete stets 105 DM mehr als die zweitürige-Stufenheck-Version in Basisausstattung. So angeschlagen der Opel Oldtimer an der Front auch aussieht, so frisch ist der Innenraum des augenscheinlich in TT Lindgrün lackierten Rüsselsheimers – der in Beige/Braun gehaltene Pepitastoff der Sitzbezüge wirkt wie am ersten Tag, die Türtafeln ebenfalls. Das Gewebe sowie die nicht vorhandenen Stoßstangengummis identifizieren den Wagen als Standardausführung, die Kadett Luxus-Modelle trugen Karostoffe. Die sportliche Note, die die aufpreispflichtigen ATS Felgen mit 175/70 R13-Reifen geben, wird durch das Opel-Sportlenkrad mit geschlitzten Metallspeichen und die über der Mittelkonsole angebrachten Zusatzinstrumente noch verstärkt.
Der Kadett C City kam mit annehmbarer Ausstattung
Ab Werk rollte der Opel Kadett C City mit heizbarer Heckscheibe, Scheibenbremsen und Stabilisator vorn, Bremskraftverstärker und zwei Rückfahrscheinwerfern zum Kunden. Ohne Aufpreis kamen auch der Wisch-Wasch-Kombischalter, Dreipunktgurte mit Einhandbedienung vorn, und die Sitze mit gutem seitlichen Halt sowie stufenlos verstellbaren Rückenlehnen vorn mit eingebauter Halterung für Kopfstützen. Die gönnte sich der Erstbesitzer beim Besuch im Opel Autohaus genauso wie einen rechten Außenspiegel. Wiederum serienmäßig im Kadett C City waren das „zugfreie Be- und Entlüftungssystem“ sowie die Heizung, „die auch bei strengem Frost rasch behagliche Wärm schafft.“ Diesen kleinen Tiefschlag in Richtung fröstelnder Fahrer gewisser luftgekühlter Krabbeltiere konnte sich Opel offenbar nicht verkneifen.
Der Opel Oldtimer bot erschwingliche Mobilität
Antriebsseitig gab es beim Opel Kadett C City die Wahl zwischen dem 1000er-Vierzylinder mit 29 kW/40 PS und 69 Nm, dem regulären Zwölfhunderter mit 38 bis 40 kW/52 bis 55 PS und 78 bis 83 Nm sowie dem 1200 S mit 44 kW/60 PS und 88 Nm. Für letzteres der von einem Fallstrom-Vergaser beschickten Triebwerke boten die Opel Händler alternativ zum Viergang-Getriebe die optionale Dreistufen-Automatik an. Rasant war keine der drei Motorisierungen, sie brachten den Kadett City in rund 17 bis 26 Sekunden von 0 auf 100 und erlaubten Höchstgeschwindigkeiten von 126 bis 146 km/h. Kein Vergleich zum Opel Kadett C GT/E, doch richtete sich das potente Opel Coupé auch an eine ganz andere Zielgruppe.
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