1970 forderte der Dodge Challenger die Pony-Car-Gemeinde heraus. Als gehobenes Modell konkurrierte der Challenger eher mit Firebird und Cougar denn Camaro oder Mustang, die beiden sollte der Plymouth Barracuda schnappen.
Konstruktiv brachte der Dodge Challenger 1970 nicht überraschendes – als typisches Chrysler-Produkt dieser Tage bot er eine selbsttragende Karosserie mit vorderer Einzelradaufhängung an Drehstabfedern und hinterer Starrachse an Blattfedern. Allenfalls kurzzeitig bei Ford und beim Barracuda,
aber für keine anderen Dodge Modelle genutzt wurden die bündigen Türgriffe. Der als Hardtop-V8 ab 2.953 $ verfügbare Challenger richtete sich mit hochflorigem Teppich, Lenkradkranz in Holzimitat, Zigarettenanzünder und abschließbarem Handschuhfach an etwas anspruchsvollere Kunden. Auf Wunsch gab es sogar echtes Leder, wollte jemand die Sitzmittelbahnen der serienmäßigen Einzelsitze in seinem Dodge Coupé nicht in Stoff oder Vinyl haben.
Einen V8 wollte im Dodge Challenger kaum jemand missen
In den Muscle Car-War griffen der brachiale Challenger R/T auf dem Dragstrip und der flotte Challenger T/A auf der Rundstrecke ein, der R/T mit fetten Big Block Motoren, der T/A mit heißgemachtem Small Block. Dass vorliegender Challenger V8-befeuert ist, besagt das kleine Kotflügelemblem. Ob aber der 318 cui Small Block mit 230 PS und 433 Nm oder der 340 cui mit 275 PS und 461 Nm an Bord ist. Oder ist es der 383 cui Big Block, der mit Doppelvergaser 290 PS und 529 Nm, mit Vierfachvergaser 335 PS und 576 Nm mobilisiert? Gegen den 318er und den 383 2V spricht der Doppelrohr-Auspuff, doch ein solcher gehörte und gehört zu den populären Nachrüstteilen am Dodge Challenger.
Komfort und Chic für den Dodge Oldtimer
Insgesamt wurden 83.032 1970er Dodge Challenger verkauft; 60 Prozent kamen mit dem Basis-V8, und knapp 90 Prozent mit der Dreistufenautomatik. Attraktive Räder waren zu Zeiten höherer Versicherungsprämien wichtiger als fette Motoren, und auch vorliegender Dodge Oldtimer rollt auf den Mopar Rallye Wheels für 43,10 $ an. Ferner gönnte sich der Erstbesitzer die die Challenger Protection Group zu 43,25 $ Aufpreis. Sie umfasst Türkantenschoner, eine seitliche Schutzleiste sowie vordere Stoßstangenhörner mit Gummi-Einlagen, die hinteren verbaute Dodge serienmäßig. Optional kamen außerdem der von innen verstellbare Außenspiegel in Wagenfarbe zu 15,15 $ und der High Impact Lack für 14,05 $ – hier sehr wahrscheinlich Vitamin C Orange.
Der Challenger ist gegen Zuckerstreuer gewappnet
Des Weiteren lief der Challenger 1970 mit dem Vinyldach zu 83,95 $ vom Band. Und wenn er schon so machen Dollar in Extras stecke, wird sich der Erstbesitzer gesagt haben, könne er wenigstens die Spritkosten reduzieren – und zwar mit dem verschließbaren Tankdeckel zu 4,40 $. Oder füllte ein Unhold statt Benzin abzusaugen gar Zucker in den Tank? Sonderlich gefragt war das Dodge Pony Car seinerzeit jedenfalls nicht, die Standardversion überzeugte 1970 gerade mal 53.337 Kunden. Doch seit einigen Jahren steht der bei 279 cm Radstand 486 cm lange, 193 cm breite, 129 cm hohe Mopar in der Gunst vieler US Car Fans ganz weit oben und erzielt teils enorme Preise. Gerade als 70er oder 71er Modell.
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