2 Türen

Muss ein Personal Luxury Coupe immer konservativ sein? Buick verneinte dies mit dem Riviera stets aufs Entschiedenste. Höhepunkt des automobilen Widerstands waren die Boattail-Riviera von 1971 bis 1973

Die Flankenzierleiste im Sweapspear-Design erinnerte an Buick Modelle der 50er ©autorild.de

Nach den beiden sportlichen Vorgänger-Generationen des Buick Riviera haute GMs Edeldynamik-Division ordentlich auf die Pauke:

Eine gepfeilte, nach vorn abfallende Front, einen enorm kräftigen Hüftschwung und ein verglastes Boattail, gegen das jenes der Corvette C2 geradezu schüchtern ausfiel, ausfiel, an nur einem Auto unterzubringen, zeugte von solidem Ego. Damals wie heute. Aber nun, Buick musste irgendwie den Thunderbird als nach wie vor ärgsten Rivalen des Riviera in die Schranken weisen. Und warum nicht mit einem wie gehabt üppig bemessenen Buick Coupé, das wie ein Sportwagen daherkam? Und dank der Accudrive-Radgeometrie Kurven auch entsprechend anging? Innen wagte man keine Experimente, die betuchte Kundschaft bekam den geforderten Luxus.

Das grobe Gitter im Grill hob den Buick Riviera 1972 vom Vorgänger ab ©autorild.de

Für den Riviera bot Buick so manches Schmankerl feil

So war der Buick Riviera 1972 mit fünf unterschiedlichen, darunter erstmals 60:40 teilbaren Vordersitzen, 24 Außenfarben, sieben Vinyldächern und zahlreichen elektrischen Helferlein verfügbar. Freilich gab es für den Riviera zudem verschiedene Radios, eine Klimaautomatik, getöntes Glas und auch ein elektrisches Sonnendach. Ferner hielten die Buick Dealer mit der elektronischen Traktionskontrolle MaxTrac, statischen Abbiegelicht, dem Twilight Sentinel zum helligkeitsangepassten Ein- und Ausschalten des Lichts oder der Guide-Matic zum selbständigen Auf- und Abblenden im Falle von Gegenverkehr oder dem Tempomat auch einige wegweisende Technik-Features bereit. 

Im R versteckt sich das Kofferraumschloss vom Buick Coupé ©autorild.de

Der Buick Riviera GS lockte mit kultivierter Sportlichkeit 

Ob es sich bei unserem Riviera-Fotomodell um die für 200 $ erhältliche Gran Sport-Version handelt, lässt sich von außen kaum einschätzen – die GS-Embleme sind zwar nicht vorhanden, könnten aber genauso wie das rückseitige Typenschild verschwunden sein. Die Zweifarblackierung vom Buick Oldtimer ist genauso wie die Chromfelgen nachgerüstet; erstere gab es ab Werk nie, Mag-Wheels waren indes eine sehr beliebte Option. Serienmäßig wiederum kamen Gurte, vordere Scheibenbremsen, eine elektrische Uhr, hochflorige Teppiche, die von innen entriegelbare Motorhaube, und natürlich auch die modisch-flachen Kopfstützen. Darben musste im Fullsize-Buick niemand, das Gegenteil war der Fall. 

Große, runde Radausschnitte waren ebenfalls ein Buick-Designkniff der Fifties ©autorild.de

Für Spritsparer ist der Buick Oldtimer nichts

Vorliegender 1972er Buick Riviera ist vom 1971er Modell leicht durch das grobe Kühlergrillnetz zu unterscheiden. Dahinter gab es beim nur zwischen dem regulären Motor mit 250 PS und 508 Nm oder dem Riviera GS mit 260 PS und 515 Nm zu wählen. Der Buick 455 cui Motor übertrug seinen Kraft in beiden Versionen über eine dreistufige Turbo-Hydramatic an die starre, schraubengefederte Hinterachse. Der Big Block V8 war aufgrund des  neuen bleifreien Benzins mit 8,5:1 sehr niedrig verdichtet, was auch in solidem Durst resultierte: Unter 20 Litern der Buick Boattail kaum zu bewegen. Aber das störte keinen Kunden, denn wer den bei 5.149 US$ startenden Buick Riviera Preis zuzüglich einige Extras aufbringen konnte, zählte an der Tanke keine Münzen.

Im Folgejahr kappte Buick den Bug vom Boattail – neue Vorschriften ©autorild.de

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