Ein Opel Diplomat Coupé fehlte als Krönung der 1969 lancierten KAD B-Familie, doch Erich Bitter konnte ab Herbst 1973 liefern. Im Gegensatz zum Diplomat A Coupe kam der Bitter CD wesentlich flotter daher.
Formal bot der Bitter CD mit klaren Anleihen von Intermeccanica Indra, Ferrari 365 GTC/4, Maserati Ghibli sowie diverser Designstudien nichts neues,
war aber trotzdem weit entfernt von altbacken – Ränge und Namen rissen sich nur so um das elegante Sportcoupé auf Grundlage des Diplomat V8. Dessen Chevrolet 327 Small Block war fit für die deutsche Autobahn gemacht worden und schöpfte aus 5,4 Litern Hubraum stramme 230 DIN-PS bei 4.700 Umdrehungen und 427 Nm Drehmoment bei 3.100 Touren. Mit der serienmäßigen Dreistufen-Automatik rauschte das Bitter Coupé in 9,9 Sekunden von 0 auf 100 und erreichte rund 210 Sachen Spitze. Nur auf ausdrücklichen Wunsch übernahm alternativ eine Viergang-Handschaltung die Kraftübertragung an die Hinterräder.
Das Fahrwerk vom Diplomat Coupé stammte aus der Limousine
Die hingen im Bitter CD dank der um 16 cm gekürzten Diplomat-Bodengruppe einzeln an einer DeDion-Achse und verzögerten standesgemäß mit Scheibenbremsen, die zur Verringerung der ungefederten Massen innen lagen. Folglich wies auch die vordere Einzelradaufhängung belüftete Scheibenbremsen auf. Auch wenn außen wie innen einige Opel Teile ins Auge fielen, so gelang es der qualitativ hochwertig bei Baur in Stuttgart gefertigten Karosserie, einen insgesamt sehr eigenständigen Eindruck zu hinterlassen. Einen klaren Hinweis auf die Verwandtschaft zum größten der Opel Modelle lieferten indes die 14-zölligen Ronal Alus des Diplomat B, die an unserem 1.720 kg schweren Fotomodell nachgerüsteten Bitter Felgen gewichen sind.
Der Bitter CD war mehr GT denn Sportwagen
Das nicht eben geringe Gewicht vom Bitter Oldtimer rührte auch aus seinen üppigen abmessungen her – das Coupé Diplomat, wofür CD steht, kam beim 268 cm Radstand auf 486 cm Länge, 185 cm Breite und 129 cm Höhe. Mit 480 kg Zuladung und 350 Liter Kofferraumvolumen empfahl sich der bis 1979 in 395 Einheiten hergestellte Bitter CD bestens als Gran Turismo, mit seiner soliden Technik ebenfalls: Denn anders als viele hochpreisige Exoten ließen sich die mit rund 60.000 DM zwar kostspieligen, aber auch keineswegs abgehoben teuren Bitter Autos in jeder GM/Opel Werkstatt warten. Sofern es überhaupt etwas zu warten gab, schließlich renommierten die Rüsselsheimer ja gern und nicht ganz grundlos als „Opel – der Zuverlässige“.