4 Türen

Anfang der 70er Jahre fuhrt Alfa Romeo doppelgleisig: Einerseits richtete sich die optisch an die Giulia angelehnte 1750/200 an die Kunden der oberen Mittelklasse. Die moderner gestaltete Alfa Romeo Alfetta wilderte im gleichen Segment.

Das breite Scudetto weist auf eine Alfetta der zweiten Serie hin ©autorild.de

Ein Highlight der Alfetta war die Transaxle-Bauweise, die Fünfgang-Getriebe und Kupplung hinter der mit Motordrehzahl laufenden Antriebswelle direkt vor dem Differential der Hinterachse platzierte. Ergebnis war

eine gleichmäßig Gewichtsverteilung von 50:50 auf den Achsen, was nicht nur neutrales Einlenkverhalten bei Kurvenfahrten brachte. Während die Transaxle-Bauweise die Vorderachse entlastet und so die Zahnstangenlenkung leichtgängiger machte wurde, half auf der anderen Seite die Mehrbelastung auf der Hinterachse der Alfa Romeo Alfetta zu besserer Straßenlage und mehr Traktion, auch bei Nässe oder Glätte. Und da Alfa Romeo seit unter 197 unter staatlicher Kontrolle stand, war auch klar, wer die staatlichen Organe ausrüstete. Die wussten das gute Handling nämlich sehr zu schätzen.

Die Alfetta 1.6 stellt mit 108 PS den Basisbenziner dar ©autorild.de

Die Alfa Romeo Alfetta lahmte nur als Saugdiesel

Und flott war der Alfa Romeo Oldtimer auch: Der mit zwei Dell’Orto Vergaser bestückte 1,6-l-Reihenvierer mobilisierte bei 5.600 Umdrehungen 108 PS und bei 4.300 Touren 142 Nm Drehmoment. In 11,4 Sekunden zischte die Alfetta 1.6 von 0 auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit betrug 177 km/h. Damit waren die Carabinieri bei Verfolgungen gut aufgestellt und für die meisten Widersacher gewappnet. Auch in Sachen Verzögerung wurde an der Alfa Romeo Limousine mit Scheibenbremsen rundum und Bremskraftverstärker nicht gespart. Die hinteren Bremsscheiben lagen zwecks Reduzierung der ungefederten Massen direkt auf den Differentialausgangswellen. Diese Einmaligkeit im E-Segment war gerade praktisch zum Scheiben Austauschen, doch dynamisch erste Wahl. 

Der Kofferraum der Alfa Romeo Alfetta fasste 510 Liter ©autorild.de

Die Alfa Romeo Alfetta verkaufte sich anständig

Als Basismodell war die Alfetta 1.6 mit 82.512 Exemplaren nicht übermäßig gefragt, die übrigen der 475.719 von 1972 bis 1984 gebauten Alfa Romeo Modelle kamen mit stärkeren Benzinern und manche auch mit Dieseln. Vorliegende Alfa Romeo Alfetta lief im November 1975 vom Band und wurde Anfang 1976 in Venedig zugelassen. Das breite Scudetto im Grill kennzeichnet sie als Facelift-Modell, zuvor zierte die bei 251 cm Radstand 428 cm lange, 162 cm breite und 143 cm hohe Alfa Romeo Oldtimer ein schmaleres Herz im Grill. Hoffen wir, dass der Besitzer auch ein großes Herz für seinen Streifenwagen hat und den hässlichen Hecktreffer wieder ausbügelt.

Der Heckschaden der Alfa Romeo Limousine bedarf etwas Arbeit ©autorild.de

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren