Mit dem Kadett Coupe wurde im Kompaktwagen-Feld Dynamik großgeschrieben, lange bevor Golf GTI und Co. auf den Automarkt kamen. Der Opel Kadett B war jedoch erwatungsgemäß nicht mit jedem Motor ein Ampelrenner.
Vorliegendes Kadett Coupe ist definitiv kein Ausbund an Sportlichkeit, der günstige Kompaktwagen weist nicht das für Kavaliersstarts an der Ampel nötige Rallyepaket mit 90 PS aus dem 1.9 S-Motor und mattschwarzer Kriegsbemalung auf. Das Kadett B Coupe in mäßig sportlichem Blassgelb stammt, wie die Heckform verrät, aus der Zeit zwischen 1967 und 1973: Das Fließheck-Coupe löste das schnellere, da aerodynamisch ausgefeiltere Kadett Kiemencoupe ab.
Unterm dem Blech unseres Opel Kadett B hielt außerdem eine an Schrauben- statt Blattfedern aufgehängte Hinterachse Einzug.
Opel Kadett B: Acht Karosserien machen die Wahl zur Qual
Bei dem abgebildeten Kadett Coupe gibt es wenig zu sehen – Pomp überließen die Rüsselsheimer dem Diplomat und düpierten stattdessen den Erzkonkurrenten VW Käfer durch verschiedene Karosserieformen und ein zeitgemäßes anstatt mindestens 20 Jahres altes Aussehen. Auch war sich der Rüsselsheimer Blitz nicht zu schade, den Opel Kadett B in den frühen 70er Jahren mit dem Slogan „Opel Kadett. Das Auto“ zu bewerben. Volkswagen stellt heute fest „VW. Das Auto.“ und hofft, damit als Synonym fürs Automobil in den Sprachgebrauch einzugehen.
Kadett Coupe quasi konkurrenzlos
Mit dem Kadett Coupe für sportlich orientierte Familienväter und rasante Hausfrauen waren die Opel-Händler die einzigen auf weiter Flur, die derart dynamisch Gestaltetes im Kompaktwagen-Programm hatten. Der Ford Escort war damals nicht mit flottem Fließheck lieferbar, am ehesten machte das Simca 1200 S Coupe Konkurrenz, doch war es mehr Sportwagen als einigermaßen nutzbares Familienauto.
Wünsche an den Opel Kadett B-Besitzer beinhalten an dieser Stelle ausreichende Rostvorsorge und eine Dose mattschwarzen Sprühlack sowie Abklebekrempel für amtliche Go-Fast-Stripes.
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