Nachdem Cadillac 1959 die Heckflossen-Mode auf den Zenit getrieben hatte, war im Folgejahrgang für alle GM-Divisionen Sparflamme angesagt. Doch auch mit den weniger exaltierten Flossen beziehungsweise Flügeln sahen die Chevrolet 1960 gar nicht schlecht aus.

Der Chevrolet Impala war 1960 das meistverkaufte Cabrio in den USA ©autorild.de

Dass im Folgejahr kein Chevy mehr irgendwelche heckseitigen Auswüchse trug,

konnte ja noch keiner ahnen. „Chevrolet ist ’60 elegant neu,... mit Linien in der Art, die Amerika am liebsten hat“, jubelte die Broschüre. Und sie hatte durchaus recht, denn der Absatz der Chevrolet Modelle übertraf mit 1.653.168 den vom Erzrivalen Ford um über 200.000 Einheiten. Fullsize-Topmodell war selbstverständlich wieder das Chevrolet Impala Convertible. Mit Einstiegspreisen von 2.700 $ für die V8-Versionen war das Impala Cabrio zwar immer etwas günstiger als die der Impala-Reihe zugerechneten Nomad Station Wagons, genoss aber stets wesentlich höheres Prestige. 79.903 Kunden konnten da nicht widerstehen.

Den Chevrolet Oldtimer befeuert ein Achtender, erkennbar am V im Emblem ©autorild.de

Der Chevrolet Oldtimer leistete bis zu 335 hp

Antriebsseitig bot der Prospekt für das Chevrolet Impala Convertible 1960 sechs Kraftwerke an: Eher gemächlich ging der 235 cui Hi-Thrift-Reihensechser mit 000 hp – richtig fieser Druckfehler – zur Sache; über dem 135-hp-Motor rangierten beim Chevrolet Oldtimer die 283 cui Small Blocks namens Turbo Fire mit 170 hp und Super Turbo Fire mit 230 hp. Hier waren die Doppelrohr-Auspuffanlagen optional, die bei den 348 cui Big Block V8-Triebwerken Turbo Thrust mit 250 hp, Super Turbo Thrust mit 280 hp, Turbo Thrust Special mit 280 respektive 305 hp und Super Turbo Thrust Special mit 335 hp stets serienmäßig kamen. Die Kraftübertragung an die starre Hinterachse oblag motorabhängig manuellen Drei- und Viergang-Getrieben, dem Zweistufen-Automat Powerglide oder der dreistufigen Turboglide. 

Ab Werk trug das Impala Cabrio ein Interieur in Kunstleder und Houndstooth-Vinyl ©autorild.de

Neues Interieur im alten Impala Cabrio 

Der Lack in auffälligem Roman Red steht unserem Chevrolet Fotomodell prima; der Kondensstreifen der dem Impala vorbehaltenen Rakete sorgt in Ermine White für einen hübschen Kontrast. Vorliegendes Impala Cabrio baut bei 302 cm Radstand 535 cm lang, 205 cm breit sowie 137 cm hoch und entspricht nicht ganz dem Serienzustand. Allerdings wurden die zweifarbigen Sitzbezüge statt des werksseitigen Leathergrain- und Houndstooth-Vinyls, die Lakepipes, die Auspuffanlage mit geraden anstelle hinter der Hinterädern abknickenden Rohren, die 1959er Radkappen der 8.00-14 Reifen mit Spinner-Aufsätzen und die Fender Skirts nicht nur erstklassig, sondern auch stilsicher ausgesucht. 

Chemtrails? Ach bitte. Die Rakete an der Flanke veredelte exklusiv den Impala ©autorild.de

Im Chevrolet Impala Convertible ging es gediegen zu

Das chromverzierte Lenkrad war ein Impala-Highlight, die Rückfahrscheinwerfer, die elektrische Uhr, das beleuchtete Handschuhfach  und das Warnlicht für die Parkbremse zählten zum Standardumfang. Das Pushbutton-Radio und beide Außenspiegel kosteten am Chevrolet Oldtimer aber extra. Ebenso die linke Dummy-Antenne, die allein der Symmetrie diente. Alternativ, so lehrt der Chevrolet Custom Features Katalog, stand 1960 eine senkrechte Antenne auf dem rechten Vorderkotflügel zur Wahl. Das alles hatte seinen Preis, damals wie heute. Und so ist für ein Chevrolet Impala Convertible in diesem Zustand mittlerweile ein sehr hübscher Betrag zu entrichten.

1960 hatten die großen Chevrolet Modelle letztmalig Flossen respektive Flügel ©autorild.de

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