2 Türen

Potente Kleinwagen á la Fiesta ST, Polo GTI oder Corsa OPC sind keine Erfindung der Neuzeit, wie der Lloyd Alexander TS zeigt: Gegenüber dem Serien-Alex trumpfte die Lloyd TS-Version mit über 33 Prozent mehr Leistung auf.

Der Lloyd Alexander TS ist leicht an seinem halbelliptischen Kühlergrill zu erkennen ©autorild.de
Als der frontgetriebene Lloyd 600 1955 in den Handel kam, stellte der kleine Bremer aus dem Borgward-Imperium

abgesehen von den Selbstmördertüren ein durch und durch modernes Fahrzeug dar. 1957 wurde der 600 einer umfangreichen Modellpflege unterzogen, die dem bei 200 cm Radstand 336 cm langen, 141 cm breiten und 140 cm hohen Lloyd Kleinwagen einen nun von außen erreichbaren Kofferraum und voll versenkbare Kurbelfenster anstatt seitlicher Schiebefenster wurden durch ersetzt. Darüber hinaus machte das Dreigang-Getriebe mit Krückstockschaltung vom 600 einem synchronisierte Viergang-Getriebe mit Lenkradschaltung Platz. Aufgrund der Fülle der wesentlichen Verbesserungen durfte auch gleich ein besserer Name her. Fortan hieß der Hanseat Lloyd Alexander.

Im Llyod Kleinwagen geht es karg, aber gemütlich zu ©autorild.de
Tempo 100 war für den Lloyd Alexander TS kein Problem

1958 gab es dann eine Leistungsspritze für den Lloyd Oldtimer: Der Parallel-Twin, der im Alexander aus 596 ccm Hubraum 14 kW/19 PS bei 4500 Umdrehungen und 39 Nm Drehmoment bei 2.500 Touren schöpfte, erhielt im Lloyd Alexander TS eine um 0,6 auf 7,2:1 gesteigerte Verdichtung und einen größeren Solex-Vergaser. Damit lagen dann 18,4 kW/25 PS bei 5.000 Umdrehungen und weiterhin 39 Nm Drehmoment, nun aber zwischen 3.000 und 3.200  Touren an, womit der Sprint von 0 auf 100 sich um vier auf 56 Sekunden verkürzte und das Spitzentempo um zehn auf 110 km/h zulegte. Hinter den schlauchlosen Reifen auf 4,25x15-Zoll-Felgen verbargen sich vier 20-cm-Trommelbremsen, stets bereit, den leer 565 kg leichten Lloyd Oldtimer zu stoppen. 

Der seit 1957 von außen zugängliche Kofferraum vom Lloyd Oldtimer fasst 104 Liter ©autorild.de
Auch das Fahrwerk vom Lloyd Oldtimer wurde aufgefrischt

Leicht zu erkennen war der Lloyd Alexander TS im Stand an seinem halbelliptischen Kühlergrill und beim Fahren an der neu entwickelten Hinterachse mit Schräglenkern mit progressiv abgestimmten Schraubenfedern anstelle der sonstigen Pendelachse mit Längsblattfedern. Hinzu kamen Detailoptimierungen wie eine Scheibenwaschanlage und das 1957 präsentierte asymmetrische Abblendlicht. Die neue Hinterachse, die das Handling deutlich verbesserte, fand auch bei der im Sommer 1959 lancierten Lloyd Arabella Verwendung. Die neue Arabella, die mit mehr Größe und Leistung, vor allem aber flotter und frischer Optik, griff dann auch so viele Kunden ab, dass für den Alexander und Alexander TS 1961 nach 1.246 Einheiten Schluss war; 1959 hatten immerhin noch 34.565 Exemplare ein Käufer überzeugen können. 

Insgesamt 176.524 600, Alexander und Alexander TS liefen 1955 bis 1961 vom Band ©autorild.de

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