Oben ohne

Ist der Audi TT Roadster 2.0 TFSI mit 230 PS für sportliche Ambitionen nicht zu schwach und zum Cruisen nicht übermotorisiert? Ja. Aber ein toller Kompromiss für alle, die sich zum TT nicht auch noch einen TTS leisten können.

 

Muss es denn der TT 2.0 TFSI sein, reicht nicht auch der TT ultra?

Bestimmt – kommt aber auf die jeweiligen Ansprüche an. Und wer sich schon einen Sportwagen gönnen kann, kann in der Regel auch ein paar Pferde mehr unter der Haube unterhalten. Außerdem verweist die Bezeichnung Sportwagen drauf, dass nicht gebummelt werden muss, auch wenn die 100-Meter-Geher dass sicherlich anders sehen. Die Bezeichnung TT verweist wiederum auf das Motorradrennen um die Tourist Trophy, das Motorräder der in Audi aufgegangenen Marke NSU mehrfach für sich entscheiden konnten. Ähnliche Rasanz – ja, trotz Äpfeln und Birnen – legte höchst erfreulich auch unser roter tangoroter Test-TT an den Tag.

Im TT Roadster ist zum Schalten höchstens ein Finger zu krümmen 

Der Turbobenziner ließ beim Audi TT Test nichts zu wünschen übrig: Kurze 6,1 Sekunden von 0 auf 100 und 250 km/h Spitze sind prächtig, zaubern auch dem Tankwart eine prächtig volle Kasse. Der ungestüme Vortrieb erwies sich nun mal als viel spaßiger als das freudlose Hinarbeiten auf den NEZF-Verbrauch von 6,5 bis 6,7 l/100 km. Wie es sich für einen Sportwagen ziemt, haben wir ein automatisches Getriebe an Bord, das die Gänge schneller durchhaut, als Handschaltungsfans es je zu träumen wagen. Jene Kupplungstreter könnten die im TT optionale Sechsgang-S tronic immerhin noch über die Paddles bedienen, wir bevorzugten indes die Arbeitsabnahme und rasanten wie sanften Gangwechsel im automatischen Modus vom Doppelkupplungsgetriebe. 

Impressionen vom Audi TT Roadster Test ©autorild.de

Der S-Modus versüßt den Audi TT Test zusätzlich

Beim Wechsel von Fahrstufe D auf S wandert das zuvor gesittet mit abgespreiztem Finger gehaltene Messer direkt zwischen die Zähne. Der sich zuvor akustisch zurückhaltende TT Roadster bettelt mit höherem Drehzahlniveau förmlich darum, getreten zu werden, und honoriert einen entschlossenen Gasfuß bei jedem Raufschalten mit Schüssen aus dem doppelläufigen Auspuff. Nicht, dass wir leicht zu beeindrucken wären, aber der energische Schub von 370 Nm in dieser grollenden Kulisse macht wacher als eine Kanne Kaffe zum Frühstück. Wenn der Audi Sportwagen erstmal in Fahrt ist, langt die Traktion, während ein Spurt aus dem Stand auch bei trockener Straße und ohne jegliches Ändern der Standardkonfiguration mit quietschenden Hankooks auf den 19-Zoll-Alus beginnt. 

Impressionen vom Audi TT Roadster Test ©autorild.de

Wäre quattro für den TT 2.0 TFSI besser?

Tja, wäre ein offener Audi TT quattro die bessere Wahl? Für alle, die in dem Wagen primär ein Sportgerät zum sommerlichen Kurvenknüppeln oder vereinzelte Pisteneinsätze sehen sicherlich. Zwar sorgt das torque vectoring zwischen den Vorderrädern des TT für ein enorm hohes Grundniveau an Traktion und Fahrspaß, doch lässt sich die mit angetriebene Hinterachse in punkto Traktion beim mit 230 PS nur eine Stufe unter dem TTS angesiedelten TT 2.0 TFSI damit nicht kompensieren. Wer den TT Roadster in erster Linie für zügige und prestigeträchtige Fortbewegung nutzt und dabei genussvoll den Finger abspreizt, dürfte mit dem Frontantrieb aber uneingeschränkt zufrieden sein.

Impressionen vom Audi TT Roadster Test ©autorild.de

Auch das Fahrwerk gefiel beim Audi TT Test

Kurven gönnte sich der TT Roadster in jeder Lage gern und animierte mit der überaus direkten und präzisen Lenkung dazu, es im nächsten Mal noch einen Tick flotter angehen zu lassen. Das dick bekranzte und unten abgeflachte Volant sowie die straff abgestimmte Federung waren an dieser mit Vernunft und mindestens das Ende des Vaterlandes heraufbeschwörenden Siedlungsbewohnern nicht immer leicht in Einklang zu bringenden Verführung ebenfalls maßgeblich beteiligt. Klar rutscht die Touristentrophäe über die Vorderräder, doch bis dahin ist sehr viel Elan nötig. Derbe Stöße von den teils hundsmiserablen Moorstraßen kamen beim Audi TT Test schon recht ungeschönt durch, ließen die steife Karosserie aber nicht erzittern. Deutlich unangenehmer wäre ein auch diese groben Unannehmlichkeiten schluckendes, aber dafür schwammig-weiches Fahrwerk.

Impressionen vom Audi TT Roadster Test ©autorild.de 

  1. Audi TT Roadster Test #1: Performance
  2. Audi TTRoadster Test #2: Komfort

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