2 Türen

Einst als ethisches Auto geplant, lief der DeLorean DMC12 ab Januar 1981 als Sportwagen vom Band. Im Dezember 1982 war die Party dann auch schon zu Ende, die DeLorean Motor Company bankrott, und der DMC12 

Die Front vom DeLorean DMC12 war Standardchic der frühen 80er ©autorild.de 

Woran scheiterte der DeLorean DMC12? An seinem Aussehen wahrscheinlich nicht,

das entsprach dem Trend der Zeit und bot mit der unlackierten, Edelstahl-beplankten Kunststoff-Karosserie aus der Feder Giugiaros durchaus was fürs Auge. Die Flügeltüren wie am – zufällig häufig ähnlich farbigen – Mercedes 300 SL waren ein weiterer Hingucker. Auch die Serienausstattung fiel mit Ledersitzen, Klimaanlage, AM/FM-Kassettenradio, elektrisch bedienbaren Schlössern, Fensteröffnern und Spiegeln, einem in Länge und Höhe verstellbaren Lenkrad, getönten Scheiben sowie einer elektrischen Heckscheibenheizung attraktiv aus. Die schwarzen Zierstreifen klebte auf Wunsch ein Händler an; die DeLorean Motor Company bot allein ein Automatik-Getriebe und die Wahl zwischen grauem oder schwarzem Interieur an.

Die DeLorean Motor Company bot ein graues oder schwarzes Interieur an ©autorild.de 

Mit Power protzte der DeLorean nicht gerade 

Mit dem Lotus-Chef Colin Chapmann hatte John DeLorean einen gefunden, der ihm einen interessanten Rahmen baute und auch die Fahrwerksabstimmung übernahm. Technisch wies das Coupé einige schwierige Punkte auf, in erster Linie den dank Kat mit 132 PS und 207 Nm viel zu schwachen 2,7-Liter-V6 von Peugeot, Renault und Volvo. Für einen Grundpreis von rund 25.000 $, was den einer - allerdings serienmäßig nicht so prächtig ausgestatteten - 200-PS-Corvette als Urmeter des US-amerikanischen Sportwagens um etwa 7.000 bis 9.000 $ überstieg, war das schlicht zu mager, ebenso die daraus resultierenden Fahrleistungen. Mit dem Heckmotor und dem Fünfgang-Getriebe ließ es sich recht flott durch die Kurven kratzen; brach das Heck aus, war es für den DeLorean DMC12 bei ungeübtem Fahrer oft zu spät.

John DeLorean hatte vor der Selbständigkeit bei GM Karriere gemacht ©autorild.de 

Ausgereift war am DMC12  so manches nicht

Zudem litt der DeLorean DMC12 an zahlreichen Kinderkrankheiten, was die Anfangseuphorie rasch dämpfte. Diese traten unter anderem durch unzureichende Tests, sehr kurze Entwicklungszeit und zu hohe Toleranzen bei den Glasfaserwannen der Karosserie zu Tage. Schwierigkeiten mit der Türeinstellung und folglich der Dichtigkeit, dem durch die ursprünglich Scheibenantenne nicht gewährleisteten Radioempfang, durch mangelhafte Temperaturfühler ausgelöste Motorüberhitzungen und fehlerhafte Klimaanlagen ließen sich zwar nach und nach beheben, doch der Ruf vom DeLorean Sportwagen war solide ruiniert. Und mit 9,4 Sekunden bis 10,5 Sekunden für den Sprint von 0 auf Tempo 100 und 209 Sachen Spitze musste sich der DMC12 vor jedem Golf GTI in Acht nehmen. 

Der Flügeltürer von Mercedes war deutlich schneller ©autorild.de

Der DeLorean DMC12 profitiert von vielen Fans 

Positives gibt es auch über den DMC12 zu berichten. Das ist einerseits der recht rost- aber umso weniger kratzer- und dellenresistenten Hülle, doch vielmehr den Eignern und den Ersatzteilanbietern respektive -aufbereitern zuzuschreiben. Die haben die relative Seltenheit der bei 241 cm Radstand 427 cm langen, 199 cm breiten und 114 cm hohen Edelstahl-Flunder erkannt und damit erreicht, dass von gut 9.200 gebauten Exemplaren noch etwa 6.500 existieren – eine tolle Quote für das, was einst als finanzielles Fiasko änderte. 

Eingewisser Film brachte dem DeLorean höhere Popularität ©autorild.de

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