4 Türen

1975 wurde die Ford Granada- und Consul-Palette zusammengelegt; hinzu kam eine Modellpflege. Die schickte unter anderem den Granada GXL in Rente, der durch den nicht minder eleganten Granada Ghia abgelöst wurde.

Der Ford Granada Ghia ist vorn leicht an eingerahmten Kühlergrill zu erkennen ©autorild.de

Wer eine gehobene Mittelklasse-Limousine klassischer Machart wünschte, sich BMW 5er oder Mercedes W123 nicht leisten konnte, war mit dem Ford Granada bestens bedient – Hinterradantrieb, traditionelles Threebox-Design und Platz ohne Ende.

Nicht nur fürs Gepäck bot der Granada mit 691 Litern Raum im Überfluss, auch die Fahrgäste des bei 277 cm Radstand 465 cm langen, 179 cm breiten und 142 cm hohen Viertürers hatten keinen Grund, sich über Enge zu beklagen. Neben den üppigen Ausmaßen brachte die moderne unabhängige Hinterradaufhängung vom 175 km/h schnellen Ford Oldtimer technisches Prestige, das mit Starrachsen versehene Rivalen wie Opel Commodore und Rekord, Volvo 244 oder der im Westen als Scaldia vermarktete GAZ 24 nicht zu liefern vermochten. 

Der Ford Oldtimer verhehlt auch am Heck seine Spitzenstellung nicht ©autorild.de

Mit 125 PS und sechs Zylindern war man im Granada Ghia wer

Hinter den Stahlsportfelgen dieses Ford Granada Ghia verbergen sich vorn Scheiben- und hinten Trommelbremsen, die der Kraft des bei 5.000 Umdrehungen 125 PS und bei 3.500 Touren 201 Nm Drehmoment mobilisierenden 2,6-l-V6 entgegenwirken. Dessen weichen Lauf genießt der heutige Besitzer immer noch, wenn er hinter dem servounterstützten Lederlenkrad am voll instrumentiertem Cockpit und der Quarz-Digitaluhr Platz nimmt, deren Einfassungen in Echtholz-Furnier fehlen. Auch andere Ghia-Insignien wie die diverse Embleme, Scheinwerfer-Wischwaschanlage und die serienmäßigen Aluräder fehlen an diesem Ford Oldtimer, aber das bleibt mit der Zeit nicht aus. Gleiches gilt für den Rost, der diesen Granada hier und dort verunziert, trotz werkseitig vierfachem Witterungsschutz und Hohlraumkonservierung. 

Serienmäßig kam das Granada-Topmodell nicht mit Stahlsportfelgen ©autorild.de

Der Ford Oldtimer wurde üppig ausgestattet

Gemütlich war’s allemal, wie die Ford Granada Ghia Broschüre verriet: „Vornehm-unifarben Bezüge verkleiden die Einzelruhesitze voll bis zum Boden. Ebenfalls hochwertiges Material findet sich wieder am Wagenhimmel, an Türen und Türholmen. (...) Im Fond: komfortable Einzelsitzformung mit herausklappbarer Mittelarmlehne. Für den Granada Ghia sind viele Dinge „standard“, die für so manches teuere Auto Luxus sind und extra kosten. Ein UKW-Radio mit Zweitlautsprecher und versenkbarer Antenne. Ein Stahlkurbeldach, das sich zur zugfreien Belüftung hinten hochstellen lässt. Automatikgurte und höhenverstellbare Kopfstützen. Dass ein Teppich auch den Kofferraumboden bedeckt und das Reserverad umkleidet, wird nicht überraschen. Die Perfektion im Detail ist beim Ford Granada Ghia vorbildlich.“

Die Ford Limousine war als Ghia von 1975 bis 1977 verfügbar ©autorild.de

Im Ford Granada Ghia herrscht kultivierte Ruhe

Zur Perfektion gehören in der Ford Limousine außerdem H4-Halogen-Hauptscheinwerfer, Halogen-Nebelscheinwerfer, der von innen verstellbare Fahrer-Außenspiegel und Servobremsen. Weiter heißt es im Ford Prospekt von 1975, einem separaten Ghia-Druck außerhalb der regulären Granada-Publikation: „Im Ford Granada Ghia herrscht die kultivierte Ruhe, die das Fahren auch auf langen Distanzen entspannend macht. Eine hochwirksame, aufwendige Geräuschisolierung verbannt Motoren-, Wind und Fahrbahngeräusche aus dem Innenraum.“ Da ist es wohl nur angebracht, abschließend allzeit gute Fahrt mit dem Kölner zu wünschen!

Ford löste 1975 mit dem Granada Ghia den Granada GXL ab ©autorild.de

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