2 Türen

Nach 52 Jahren Arbeit sieht auch ein robuster Truck wie dieser Ford F-100 Flareside mitgenommen aus. Aber es ist ehrlich erworbene und nicht etwa künstlich applizierte Patina, die dem nach dem Ranchero seinerzeit preiswertesten der Ford Trucks keiner übel nimmt. 

Chromzierrat findet sich an diesem Ford Pickup nur in geringen Maßen ©autorild.de

Die Werbung lobte den F-100 nach Kräften, wenngleich er ab Werk quasi nackt daher kam: 

„Brauchen Sie die Robustheit eines großen Trucks in Ihrem Pick Up, wollen aber den sanften Fahrkomfort eines Pkw? Dann werden Sie den 64er Ford sicher mögen. Zweistufige Heckfedern und der lange Radstand machen das Fahren angenehm, ob leer oder beladen. Und in der Kabine finden Sie all die Pfiffigkeit und den Komfort eines Station Wagons. Trotz allem kommt die von Ihnen gewünschte Zähigkeit dort ebenfalls nicht zu kurz. Achsen, Rahmen, Federn und Kabine sind kräftig konstruiert für die Langlebigkeit eines großen Trucks das komplett geschweißte Kabine ist solide und geräuscharm (...) Unternehmen Sie noch heute eine Probefahrt und stellen fest, wie komfortabel ein robuster Truck sein kann!“ 

Diese Front zierte den Ford F-100 nur im Modelljahr 1964 ©autorild.de

Der Ford F-100 Flareside erfordert beide Hände

Mit dem einhändig zu bedienenden Tailgate hatte Ford 1964 ein Feature gebracht, das – da bei den traditionellen Flareside-Ladebetten mit separaten Kotflügeln nicht erhältlich – einen maßgeblichen Beitrag zur Durchsetzung der modernen und mit 15,75 $ unbedeutend teureren Styleside-Ladebetten mit glatter Außenhaut leisten sollte. Jener mittige Griff wie an einer Heckklappe eines Autos blieb dem F-100 Flareside-Versionen verwehrt, hier war das Gate links und rechts mit Haken und Ketten zu sichern. Abfinden mussten sich die Knauserer außerdem damit, dass der Ford F-100 mit dem 255 cm langen Styleside-Bett mit 60,3 Kubikfuß ziemlich genau 25 Prozent mehr Ladevolumen aufwies als die gleichlange Flareside-Pritsche. 

Das Haubenemblem des F-100 symbolisiert Arbeit und Kraft ©autorild.de

Der Ford Pickup bot viele Antriebsmöglichkeiten

Antriebsseitig standen beim Ford F-100 1964 die 223 respektive 262 cui großen Reihensecher mit 135 hp und 271 Nm beziehungsweise 152 hp und 304 Nm zur Verfügung sowie der 292 cui Y8 mit 160 hp und 366 Nm. Letzterer gab wie die starre Vorderachse seinen letzten Auftritt; beide wurden im Folgejahrgang zugunsten modernerer Lösungen in Rente geschickt. Die Kraftübertragung an die starre Hinterachse oblag einer Dreigang-Schaltung, gegen Aufpreis offerierten die Ford Händler Viergang- und Automatik-Getriebe. Allradantrieb war freilich auch lieferbar, seinerzeit galt der Ford Pickup wie seine Mitbewerber in erster Linie als Arbeitstier und wurde auch durch Wald und Wiesen getrieben. 

Der Innenraum vom Ford Oldtimer erstrahlt in neuem Weiß ©autorild.de

Ein Ford Oldtimer mit Erstlack 

Ist dieser Ford F-100 ein Rat Truck? Wenn man ihn unbedingt so bezeichnen muss, ja. Aber anders als bei vielen Ratten ist der Originallack – wahrscheinlich Wimbledon White – hier  noch vorhanden und augenscheinlich gewissenhaft mit Fett konserviert. Einen schönen Kontrast bietet der komplett neu gemachte Innenraum vom Ford Oldtimer in elegantem Weiß. Ebenfalls frisch und passend zur Optik sind die rot gespritzten Stahlfelgen, blitzende Alus wären hier fehl am Platze. Etwas Chromglanz bieten die kleinen Spiegel und das Endrohr eines Motorrades. Auch das Nadelholz-belegte Ladebett des F-100, hübsch garniert mit einem alten Surfbrett, bietet was fürs Auge und rundet den Auftritt des Flareside-Trucks gelungen ab. Keep on trucking!

Mit Flareside-Bett war der Ford Truck preiswerter als mit Styleside-Pritsche ©autorild.de 

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