2 Türen

Nach ersten Achtungserfolgen mit 350 GT und 400 GT machte sich der Sportwagenhersteller mit dem Stier auf, den Erzrivalen Ferrari mit dem Mittelmotor-Boliden Lamborghini Miura so richtig alt aussehen zu lassen.

Die verchromten Scheinwerferfassungen kennzeichneten den Lamborghini Miura S ©autorild.de

Dem eigenen Image war der kühn gezeichnete Lamborghini Miura nach den beiden eher barocken Vorgängern ebenfalls höchst förderlich – und einen gerade mal 106 cm hohen V12-Renner hatte seinerzeit kein Mitbewerber im Angebot.

Die einzeln mit doppelten Dreieckslenkern am Plattformrahmen aufgehängten Räder wurden vorn und hinten von Stabilisatoren gezähmt, die mit dem Differential verblockte Fünfgang-Schaltung sitzt direkt am Motor des Miura. Rundum verzögerten Girling Scheibenbremsen mit hydraulischer Betätigung ohne Servo. Damit konnte sich der bei 250 cm Radstand 436 cm lange und 176 cm breite Lamborghini Oldtimer nicht nur sehen, sondern auch ziemlich rasant bewegen lassen. Ok, sofern Sprit im Tank war, sonst neigte die Front zum Abheben.

Die Campagnolo-Felgen sind nicht besonders groß – der Miura S ist nur sehr flach ©autorild.de

Mehr Dampf für den Lamborghini Oldtimer 

1968 debütierte mit dem Miura S zwei Jahre nach Produktionsbeginn eine potentere Version mit 370 PS, also 20 Pferden mehr als beim regulären P400, so das offizielle Suffix. Das Drehmoment legte von 355 auf 388 Nm zu. Beim Miura P400S brachten eine um 1,2 auf 10,7:1 gesteigerte Verdichtung, ein durchsatzfreudigerer Ansaugtrakt und andere Nockenwellen mehr Feuer in das Coupé, während die vier Weber IDL40 3C Dreifachvergaser und der 3.929 ccm messende Hubraum unverändert blieben. Wohl aber veränderte sich die Performance mit dem S-Upgrade; waren zuvor 6,3 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 und maximal 276 Sachen drin, so absolvierte der Lamborghini Miura S den Standardsprint in 5,5 Sekunden und erreichte 282 km/h Spitze. 

Die Heckjalousie gehörte zum Standardumfang vom Lamborghini Oldtimer ©autorild.de

Der Lamborghini Miura S verkaufte sich gut

Dem Plus an Power – aber auch an Gewicht – gedachte man im Lamborghini Oldtimer mit innenbelüfteten Bremsscheiben Herr zu werden. Denn das gründlich überarbeitet Interieur, das neben zahlreichen Detailoptimierungen nun elektrische Fensterheber, eine Dachkonsole und optional gar eine Klimaanlage barg, war wesentlich am von 1.128 auf 1.298 kg gestiegenen Gewicht beteiligt. Äußerlich war der bis 1971 gebaute Lamborghini Miura S an jetzt chromgefassten Scheinwerfern und Windschutzscheibe erkennbar. 338 Kunden machten den S zum populärsten Lamborghini Modell der neuen Mittelmotor-Reihe. Nach weiteren 150 Miura SV-Käufern drehte Lamborghini den Quermotor längs und mischte mit dem Countach die Karten neu.

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren