4 Türen

Der auf der IAA 1977 zusammen mit dem Monza präsentierte Opel Senator ließ zunächst auf sich warten: Obschon als die nicht mehr gefragten Oberklasse-Schiffe der KAD B-Reihe im August 1977 eingestellt wurden, feierte das neue Opel-Topmodell erst Mai 1978 Marktstart.

Der Senator war als neues Opel-Flaggschiff ab Mai 1978 erhältlich ©autorild.de

Geplant war der Opel Senator A1 ursprünglich nicht als künftiges Top-Modell im Hause Opel, sondern als Nachfolger für den Commodore B. Dazu kam es nicht,

doch dauerte es nicht lange, bis der zwischen Rekord und Senator positionierte Commodore C gestrichen wurde. Der neue Senator fußte wie der Rekord E auf der V-Plattform von GM, hob sich von diesem aber durch andere Front- und Heckgestaltung sowie eine elegantere C-Säule ab. Dennoch gab es viele Gleichteile mit dem kleineren Rekord, sodass sich der Edel-Blitz recht preiswert mit den vorhandenen Presswerkzeugen und Maschinen fertigen ließ. Ob der zu erwartenden überschaubaren Verkaufszahlen ein wichtiger Punkt: Bis zur Modellpflege im November 1982 liefen 74.412 Senator A1 vom Band. 

Rasch hatte der Opel Senator den nicht ganz so edlen Commodore kannibalisiert ©autorild.de

Sechs Zylinder waren für die Opel Limousine Pflicht

Seinerzeit buhlte der Opel Senator in gehobenen Mittelklasse mit Mercedes 280/280 E, dem BMW 528/528i, Audi 100 5E/5T und dem Ford Granada 2.8 S/2.8i um Kunden. Mit dem 9,0:1 verdichteten 2,8-Liter-Reihensechser, der 140 PS bei 5.200 Umdrehungen und 218 Nm bei 3.400 Touren mobilisierte, waren die Rüsselsheimer gut positioniert. Wem 10,5 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 und 190 km/h Spitze nicht langten, konnte statt der serienmäßig mit dem Viergang-Sportgetriebe versehenen Vergaser-Motorisierung auch einen Einspritzer bekommen. Spätestens damit musste sich der bei 268 cm Radstand 484 cm lange, 172 cm breite und 142 cm hohe Opel Oldtimer speziell vor den aufstrebenden Bayern nicht verstecken.

Die Frontgestaltung hob Senator und Monza von Rekord und Commodore ab ©autorild.de

Der Opel Oldtimer glänzte mit modernem Fahrwerk

Der Senator verließ die Showrooms der Opel Händler für mindestens 23.380 DM. Unser flamencorotes Fotomodell war allein durch den Beifahrerspiegel um 22 DM teurer, hinzu kommen die nur mit S-Ausstattung erhältlichen Dekorstreifen auf Flanke und Kofferraumdeckel zu 75 DM. Ob dieser Opel Oldtimer das sportliche S-Upgrade zu 1.480 DM hat, ist angesichts der fehlenden S-Embleme fraglich; die im S-Paket ebenfalls enthaltenen Alus in 6x14 Zoll suggerieren dies allerdings. Die saßen auf Fünfloch-Naben und hinten nicht wie beim  Rekord E an einer Starrachse – der neue Opel Senator hatte wie die abgelöste KAD-Reihe eine hintere Einzelradaufhängung, konkret eine Dreiecks-Schräglenker-Konstruktion mit Miniblock-Federn.

Sein modernes Fahrwerk brachte der Opel Limousine viele Lorbeeren ein ©autorild.de

Der Opel Senator bot halbwegs erschwinglichen Komfort

Die Ausstattung der Opel Limousine stand ähnlich zum Rekord in drei Niveaus zur Wahl: Die Einstiegsversion „Senator“ befand sich mit innenverstellbarem Außenspiegel, Servolenkung, Halogen-Hauptscheinwerfern, justierbarer Armaturenbeleuchtung und Kupplungskontrollleuchte halbwegs auf Höhe des Rekord E1 Berlina. Die Basisausführung hatte weniger edel wirkende Polster-Muster, während für Senator C und CD die hochwertigen Veloursstoffe eingesetzt wurden, die – warum auch immer – auch beim Rekord Berlina zum Standard zählten. Die Opel Modelle Senator C und CD waren durch verschieden abgesteppte Sitze gut voneinander zu unterscheiden. 

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