Autorild Blog - Audi A7 Test 2016: Big Business

Stadtfahrten kamen beim Audi A7 Test natürlich auch vor. Aber was macht man mit einem viertürigen Coupé der ganz gehobenen Mittelklasse, das nur so nach einer Langstreckenfahrt schreit?

Impressionen vom Audi A7 Sportback 3.0 TDI quattro Test ©autorild.de

Klare Sache, der florettsilberne Audi A7 Sportback 3.0 TDI quattro musste auf die Bahn. Dass er auf dem Weg dorthin nicht auf die schiefe Bahn geriet,

stellte direkt das MMI Navigation plus mit MMI touch sicher, über dessen berührungssensitives Pad der erste Zielort mal eben zwischen Tür und Angel in der Rush Hour per Fingerschrift eingegeben wurde. Warum auch nicht, die linke Hand am Sportlederlenkrad des A7 reichte ja, um den Kursbefehle wie auch Abbiegewünsche umzusetzen respektive bekannt zu geben. Schon der Einstieg mit dem Komfortschlüssel machte Spaß, einfach den Tür- oder Kofferraumgriff ziehen, schon öffnete sich der attraktiv rahmenlose Wagenschlag, oder die ellenlange Hecklappe vom Audi Coupé schwang elektrisch gen Himmel.

Impressionen vom Audi A7 Sportback 3.0 TDI quattro Test ©autorild.de

Audi A7 Sportback? Got wood!

Der furchtbare Hauptstadtverkehr ist vergessen, jetzt darf das große Audi Coupé ausgiebig bewundert werden. Jawoll! Holz Beaufort schwarz mit feinen Nadelstreifen in Aluminium. Haptisch ein Traum und dazu oberstseriös, genau das richtige für einen Business-Boliden. Nicht so schwülstig wie Wurzelmaser, nicht so kalt wie flächiges Alu oder Carbon, insofern auch ein höchst gelungener Kompromiss. Kompromisslos komfortabel waren die umfangreich verstellbaren Individualkontursitze mit Memory-Funktion, Belüftung und Massage, auf Wunsch noch entspannend bis anregend dazu. Das ganze natürlich nicht mit Stoffbezügen, nein weiches Valconaleder überall. Und da der Ellenbogen auf der hohen Türkante nur schlecht Platz findet, wurden netterweise auch die Armauflagen des A7 mit Leder bezogen.

Impressionen vom Audi A7 Sportback 3.0 TDI quattro Test ©autorild.de

An Komfort fehlte es beim Audi A7 Test in keiner Weise

Dazu die wirkungsvolle Vierzonen-Komfortklimaautomatik, die auf allen Plätzen vom Audi A7 Sportback rasch für die präferierte Wohlfühltemperatur sorgte, wahrer Luxus kommt eben dezent und ist einfach da, anstatt sich aufzudrängen. Gleiches gilt für das Ablagepaket, das die unverzichtbaren Becherhalter vorn umfasst, und die Ambientebeleuchtung, schön sich weder um Stimmung noch Ordnung kümmern zu müssen, wird einem ja alles abgenommen. Sogar die Einstellung der elektrisch anklappbaren und beidseitig automatisch abblendenden Außenspiegel, denn die kommen mit Memoryfunktion. Ok, dieses Feature empfiehlt sich eher für häufigere Fahrerwechsel, der sich aber aus Gründen verbietet: auch wenn vielerorts „sharing is caring“ gilt, so tut man gut dran, den Genuss hinterm Steuer allein mit sich selbst zu teilen.

Impressionen vom Audi A7 Sportback 3.0 TDI quattro Test ©autorild.de

Radau im Audi Coupé ist selbstverschuldet

Als enormer Gewinn erwies sich beim Audi A7 Test die Klimakomfort/Akustikverglasung, die gerade bei höherem Reisetempo auf Überholspur-Niveau ihre Stärken voll ausspielte und Fahrtwind wie Abrollgeräusch äußerst wirkungsvoll aussperrte. Beim Motor hätte sie sich vermutlich schwer getan, der 3.0 TDI säuselte in den Tiefen des Drehzahlkellers ohnehin nur so vor sich hin. Für Ruhe war also gesorgt – Zeit, Konversation zu führen: „Koppel doch mal dein Telefon, dann können wir Musik hören!“ „Ok, hmm, wo denn, ach so, aha, na ging ja einfach!“ Bumm-Bumm-Uffz. Danke Audi phone box, danke Audi smartphone interface, danke Bose Surround Sound, so kommt fast schon zuviel Stimmung in den A7 Sportback.

Unerfreulicherweise ist die A7 Probefahrt vorbei. Vorerst.

Nach einigen höchst erfreulichen Stunden im A7 auf der A2 ist der erste längere Parforceritt abgeschlossen. Zwischenbilanz: Alle Insassen wohlauf und bester Laune, keinerlei körperliche Erschöpfungserscheinungen, der Ingolstädter gleichfalls nicht überansprucht, und sein Tank ist auch noch halbvoll. Nur die Ankunft am Ziel unterbricht den Audi A7 Test, es könnte direkt ein paar 100 Kilometer weitergehen.