2 Türen

1962 eingeführt, erfreute sich der MG B Roadster genauso wie die 1965 nachgereichte Coupé-Version MG MGB GT kräftiger Nachfrage. Optisch und fahrdynamisch entwickelten siech die Dinge für beide MG Modelle indes nicht zum Besseren.

Zum Gummiboot wandelte sich der MG Sportwagen 1974 ©autorild.de

Grund für die Verschlechterung der MG Sportwagen waren neue Zulassungsvorschriften im wichtigen Exportmarkt USA:

Dort mussten Stoßfänger ab dem Modelljahr 1974 vorne wie hinten nicht nur adrett aussehen, sondern auch tatsächlich Aufprallenergie absorbieren. Manche Hersteller lösten das mit nachgiebigen Gummistoßfängern, einfahrenden Metallkonstruktionen oder dicken Kunststoffklötzen auf den bisherigen Stoßstangen. MG verpasset dem MGB also stahlverstärkte, schwarze und nicht etwa wie bei der Corvette in Wagenfarbe lackierte Gummistoßfänger an Front und Heck, was MG MGB GT und Roadster nicht sonderlich gut bekam, da der vordere auch den Chromgrill nicht unbedingt vorteilhaft ersetzte. Aber mehr konnte oder wollte sich die BLMC nicht leisten.

Die Modellbezeichnung findet sich am Dachchrom vom MG Coupé ©autorild.de

Der MG MGB GT musste alles mitmachen

Auch die Scheinwerfer der MG Oldtimer saßen den neuen Bestimmungen nach zu tief; um aber die Front nicht komplett neu gestalten zu müssen, wurden MG MGB GT und MGB Roadster kurzerhand um einen Zoll angehoben. Im Verein mit den schwereren Stoßfängern minderte das natürlich den Fahrspaß. Auch wenn das 1.093 kg wiegende MG Coupé 1974 nicht mehr in die Staaten exportiert wurde, so musste es aus Kostengründen alle Modifikationen des Roadsters über sich ergehen lassen. Für Vortrieb sorgte der 1,8 Liter große Vierzylinder der BMC Austin B-Series mit zwei SU HIF4 Vergasern, der 85 PS bei 5.250 Umdrehungen und 138 Nm bei 2.500 Touren mobilisierte. Die Motorkraft leitete ein Viergang-Getriebe an die starre Hinterachse, die Verzögerung oblag vorn Scheiben- und hinten Trommelbremsen.

 Der MG MGB GT wurde von 1965 bis 1980 gebaut ©autorild.de

Der MG Oldtimer erfreute sich hoher Beliebtheit 

Mit 12,7 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 beschleunigte das bei 231 cm Radstand 402 cm lange, 152 cm breite und 129 cm hohe MG MGB GT, etwas langsamer als der leichtere Roadster. Die äußerst stark ausgelegte Bodengruppe des Roadsters wurde des Preises und der Einfachkeit halber für das Coupe übernommen, hätte aber ob des festen Daches deutlich filigraner ausfallen können. Das Handling profitierte indes von der hohen Chassisteifigkeit, das Spitzentempo von der besseren Aerodynamik: Laut Werksangaben kam der geschlossene MG Oldtimer auf 173 km/h. Bis Ende 1980 konnten da 125.282 Kunden nicht widerstehen, egal ob Gummiboot oder Chrommodell. Das ist auch heute noch nachvollziehbar, gerade angesichts der typischen 79er-Jahre-Farbe BLVC 16 „Blaze“.

Klassisch im Achteck-Design: das MGB GT-Emblem auf der Heckklappe ©autorild.de

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