Neun Jaguar XKSS werden in Handarbeit in Großbritannien aufgebaut und ab Anfang 2017 sukzessive an bereits feststehende Kunden ausgeliefert. Der erste dieser Jaguar Sportwagen wurde nun im Petersen Museum von Los Angeles vorgestellt.
Die neun „fehlenden“ Jaguar XKSS-Modelle – so groß ist die Lücke bei den Fahrgestellnummern aufgrund eines Feuers im Stammwerk Browns Lane – werden auf Grundlage von Originalzeichnungen und -dokumenten nachgebaut. Das Ergebnis einer 16-monatigen Entwicklungs- und Bauzeit
wurde kürzlich in Los Angeles präsentiert und fungiert als Blaupause für die nun folgenden Modelle. Die Erstellung eines Exemplars erfordert gemäß Jaguar Classic 10.000 Stunden. Der XKSS stellt nach den sechs 2014/15 gebauten Rekreationen des E-Type Lightweight den zweiten zu neuem Leben erweckten Jaguar Oldtimer dar. Die hierbei gesammelten Erfahrungen nutzt Jaguar Classic auch für das XKSS-Projekt.
Der Jaguar XKSS hat selbstverständlich einen 531-Rahmen
Wie 1957 tragen auch die neun neuen Jaguar Modelle ein in Sherwood Green lackiertes Kleid aus einer Magnesium-Legierung. Da die Original-Holzformen, über denen die Bleche handgeformt wurde, nicht mehr vorhanden sind, rekonstruierte sie Jaguar Classic mittels von Originalkarosserien aus den 50er Jahren. Beim Rohrrahmen vom Jaguar Oldtimer begannen die Experten der Original-Konstruktion, um anhand von CAD-Programmen den Zusammenbau zu verbessern. Die für ihre 531-Stahlrohre bekannte Firma Reynolds stellte neue und spezielle Rahmenteile nach imperialen statt metrischen Maßen her. Die Komponenten des Rahmens wurden dann getreu des für den Original-Rahmen eingesetzten Schweißverfahrens mit Bronze verbunden.
An Kraft fehlt es dem Jaguar Sportwagen in keiner Weise
Wie beim historischen Jaguar XKSS gibt’s vier Dunlop-Scheibenbremsen plus Plessey-Pumpe sowie Dunlop-Reifen auf genieteten, zweiteiligen Magnesium-Aluminium-Rädern. Unter der langen Haube residiert der 3,4-Liter-Motor aus dem dreimaligen Le Mans-Gewinner Jaguar D-Type. Der 262 PS leistende Reihensechser kommt mit gänzlich neuem Block und Köpfen aus Gusseisen sowie drei DCO3Weber Vergasern. Die Original-Version vom primär für den US-Markt gedachten Jaguar Oldtimer erreichte ein Spitzentempo von 230 km/h. Innen ist vom Holz für das Volant über die Narbung des Leders und den Messing-Knöpfen im Cockpit bis zu den zeitlosen Smiths-Rundinstrumenten alles genauso wie vor knapp 60 Jahren.
100-prozentig original sind die neuen Jaguar Oldtimer nicht
Abweichungen vom historischen Jaguar XKSS wurden in Kauf genommen, wo sich die Insassen-Sicherheit steigern ließ. Wie etwa beim Tank, der aus einem moderneren und robusteren Werkstoff besteht. Kev Riches, Technischer Leiter, Jaguar Classic, sagt: „Der XKSS ist eines der wichtigsten Modelle der Jaguar-Geschichte. Daher haben wir uns dazu verpflichtet, die ‚neue Original-Version‘ in jeder Beziehung streng am 1957er-Modell auszurichten. Von der Anzahl, dem Typ und der Position der über 2.000 Nieten bis zu den Smiths-Uhren ist alles identisch mit den Original-Fahrzeugen – und genau so soll es auch sein.” Ach ja: Wie üblich sind die Jaguar Preise nicht allzu niedrig. Für das XKSS-Nonett starten sie bei über einer Million Pfund.
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Bilder: ©Jaguar Land Rover