2 Türen

Der erste Taunus TC debütierte im September 1970 fürs Modelljahr 1971. Folglich firmierte er als TC ’71. Der Taunus erfreute sich 1971 bis 1973 so hoher Absätze, dass er in jedem Jahr Deutschlands meistverkauftestes Auto war.

Rechteckige Scheinwerfer hatte nur der Basis-Taunus nicht ©autorild.de

Der neue Ford Taunus war im spartanischen Standard-Trimm, als besserer L und als luxuriös aufgemachter XL zu bekommen. Wie einst in den Staaten stand XL hier für

Xtra Lively, also höher verdichtete Motoren und eine gehobene Ausstattung. Den sportlichen Part besetzte in Europa der GT, über allen rangierte das Topmodell Taunus GXL. All jene Ford Oldtimer waren als zwei- oder viertürige Limousine erhältlich. Den Taunus Turnier offerierten die Ford Händler nur als Standard, L oder XL, während das Taunus Coupé war nicht in Standardausführung zur Verfügung stand. Standard und L trugen Rundscheinwerfer, um sich von den höher positionierten Ford Modellen abzusetzen, die mit rechteckigen Scheinwerfern zum Kunden rollten.

Schon in den 60ern hießen stärkere Ford Modelle XL ©autorild.de

Bummeln musste im Ford Oldtimer keiner

Vorliegender Ford Taunus XL kam serienmäßig neben einem Viergang-Getriebe mit zeitgemäßer Knüppelschaltung mit einem 59 PS leistendem 1,3-Liter-Reihenvierzylinder – die Zeit der Ford V4-Triebwerke im Pkw-Bereich war vorüber. Flotter ging es im Taunus XL mit dem 1600 HC voran, der 72 PS bei 5.500 Umdrehungen und 118 Nm bei 2.700 Touren mobilisierte. Der anhand des Kotflügelemblems identifizierte 1600er erlaubte eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h und 16,8 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100. Im Schnitt flossen durch den Fallstromvergaser vom 965 kg schweren Ford Oldtimer gut zehn Liter Super, was durchaus akzeptabel war. Noch stärker war der Sechzehnhunderter mit Registervergaser, der 88 PS bei 5.700 Umdrehungen 124 Nm bei 4.000 Touren lieferte.

Die namensgebende Nase verlor der Knudsen-Taunus Ende 1975 ©autorild.de

Das Fahrwerk des Taunus TC war konventionell ausgeführt

Auch in dieser Taunus-Ausführung, die den Standardsprint in 13,9 Sekunden absolvierte und 162 Sachen Sitze erlaubte, oblag die Verzögerung einem Zweikreisbremssystem mit vorderen Scheiben und hinteren Trommeln sowie einem serienmäßigen Bremskraftverstärker. Der hinterradgetriebene Taunus TC wies vorne einzeln an Doppelquerlenkern und Schraubenfedern aufgehängte Räder auf, während sich hinten eine „spur- und sturzkonstante ungeteilte 4-Lenker-Achse“ an Schraubenfedern fand. Die veralteten Blattfedern hatte man sich gespart, eine straffere Abstimmung und Stabilisatoren indes auch, weshalb es vielfach zu Kritik kam. Dafür bot die bei 258 cm Radstand 427 cm lange, 170 cm breite und 137 cm hohe Ford Limousine sehr beachtlichen Reisekomfort sowie mit 460 kg Zuladung und 481 Liter Kofferraumvolumen auch ordentlich Platz fürs Gepäck. 

Die matte Heckblende hatten nur Ford Taunus XL und GXL ©autorild.de

Die Ford Limousine überzeugte nicht jeden 

Vorliegender Taunus gehört der ersten Serie TC ’71 an, erkennbar am hellen Grilleinsatz und dem rundlich gestalteten Cockpit, die beide mit der Modellpflege TC’ 74 verschwanden. Den Innenraum bejubelte die Ford Taunus-Broschüre folgendermaßen: „Das XL-Interieur ist chic: Einzel-Liegesitze vorn mit speziellem Sitzbezugzuschnitt. Die Fondsitze mit eleganter Einzelsitzformung und – außer beim Turnier – klappbarer Mittelarmlehne. Das Handschuhfach ist beleuchtet und abschließbar.“ Deutlich weniger zugetan war der ADAC, der 1971 dem Ford Taunus 1600 XL die erste „Silberne Zitrone“ verlieh. Diese Goldene Himbeere der Automobilbranche kritisiert seither denjenigen Neuwagen mit den meisten Pannen und Herstellungsmängeln. 

Der Kofferraum der Taunus Limousine fasste anständige 481 Liter ©autorild.de

Im Ford Taunus XL ging es kommod zu

Zur Serienausstattung vom Ford Oldtimer gehörten ein abblendbarer Innenspiegel, hintere Ausstellfenster, ein kunstlederbezogenes Armaturenbrett, Kartentaschen im Fußraum, Make-Up-Spiegel an der rechten Sonnenblende, beleuchteter Zigarettenanzünder, und eine Ablage auf der Mittelkonsole. Dass der Ford Taunus XL als solcher auch leicht von außen erkannt werden konnten, besorgten verchromte Gürtelzierleisten, das Grill-Emblem, eine verchromte Auspuffblende und Rückfahrleuchten sowie ein matt gebürstete Heckblende. Gegen Aufpreis gab es ab Werk zwar ein Radio mit versenkbarer Antenne, nicht aber Blaupunktboxen auf der Hutablage, die unser auch nach über 40 Jahren noch sehr ansehnliches Fotomodell zieren. 

Die Blaupunkt-Boxen im Ford Oldtimer waren zeitgenössisches Zubehör ©autorild.de 

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