4 Türen

Der Chevrolet Caprice wurde 1965 im Zuge des Ford LTD-Erfolges eilig als luxuriöses Impala-Upgrade eingeführt und erst im Folgejahr als eigenständiges Modell gehandelt. Die Kunden wussten das zu schätzen und erstanden The Grand Chevrolet reihenweise.

Hermelin weiß steht dem Chevrolet Oldtimer ausgezeichnet ©autorild.de

Die neue Spitze der Chevrolet Modelle verschob den Fokus von unbändiger Sportlichkeit – die der Impala SS aber immer noch bot – hin zum Luxus, was dann in den 70ern Gang und Gäbe wurde. Mit banalen Sedans gab sich der Chevrolet Caprice 1967 gar nicht erst ab:

Sowohl das ab 3.130 $ erhältliche 4door Hardtop als auch das ab 3.078 $ lieferbare 2door Coupe kamen ohne B-Säulen aus, und wer auf diesen unter keinen Umstanden verzichten wollte, schnappte sich den ab 3.301 $ verfügbaren Caprice Wagon. Ein Caprice Cabrio stand seinerzeit nicht in der Liste. Womöglich fürchtete Chevrolet Beschwerden der anspruchsvollen Kundschaft über zerzauste Frisuren und hoffte inständig, sie mögen doch lieber eine aufpreispflichtige Klimaanlage ordern. 

Der 5,4 Liter große Chevrolet Small Block V8 leistet 275 hp ©autorild.de

Einen Reihensechser gab es im Chevrolet Oldtimer gar nicht erst

Standardmotor war im Caprice 1967 der Turbo Fire 283 cui Small Block mit 195 hp und 386 Nm Drehmoment. Darüber rangierte der Turbo Fire 327 cui V8, der bei 4.800 Umdrehungen auf 275 hp und bei 3.200 Touren auf 481 Nm kam. Der schiebt unser Fotomodell in 8,9 bis 10,6 Sekunden von 0 auf 100 und erlaubte Geschwindigkeiten zwischen 187 und 190 km/h. Wer den Hals nicht voll genug bekam, orderte bei Chevrolet Händler lieber gleich den 396 cui Turbojet mit 325 hp und 556 Nm. Aber nicht das Ende der Fahnenstange: Ganz wüst ging der Chevrolet 427 cui Big Block zur Sache, der 385 hp und 624 Nm lieferte. Serienmäßig kamen die Topmodelle der Bowtie-Divisopn mit Dreigang-Handschaltung, doch viel populärer waren die automatischen Powerglide- und Turbo Hydramatic-Getriebe.

Chevrolet bot diesen hübschen Grill nur 1967 an ©autorild.de

Fahrwerksoptionen beim Chevrolet Caprice 

Wer seinen Caprice ordentlich verzögern wollte, konnte die vorderen Trommelbremsen gegen Scheibenbremsen tauschen, musste allerdings auch die teureren 15-Zoll-Räder ankreuzen. Straffere Dämpfer und Federn waren alternativ zum im Katalog als weich beschriebenem Serienfahrwerk ebenso zu bekommen wie die Superlift-Stoßdämpfer und die Automatic Level Control zur Niveauregulierung vom Chevrolet Oldtimer bei schwererer Beladung oder Besetzung. In Kombination mit den optionalen Strato Seats hatten fünf Insassen Platz, mit der regulären Bank vorne waren es derer sechse. Die mussten sich schon anstrengen, mit ihrem 518 Gepäck den Liter fassenden Kofferraum und damit auch die der Chevrolet Limousine in die Knie zu zwingen.

Die Chevrolet Limousine ist satte 542 cm lang ©autorild.de

Komfort in der Chevrolet Limousine

Auf so viel Platz musste der Komfort nicht zu kurz kommen, lehrte die Broschüre zum Chevrolet Caprice: „Mmh-mmmh, Sie haben es noch nie so weich gehabt. Sitze mit langen Mittelbahnen von knopfgespannten Stoffen und eine herunterklappbare Mittelarmlehne vorn. Einlagen in der warmen Optik von Walnuss an Türverkleidungen und Armaturenbrett. Dicke, farblich angepasste Teppiche auf dem Boden und den unteren Bereichen. (...) für wahrhaft luxuriöses Leben bestellen Sie Chevrolets neues Stereo-Kassettensystem mit FM Stereo Multiplex-Radio!“ Passend zum Lack in Ermine White und zum schwarzen Vinyldach trägt dieser Chevrolet Oldtimer eine goldene Innenausstattung Interieur. Weitere verfügbare Farben waren Blau, Schwarz, Rot, Türkis oder Violett.

Der Chevrolet Caprice fand 1967 rund 124.500 Käufer ©autorild.de

Der Caprice bot diverse Sicherheitsfeatures

Andere Ausstattungsmerkmale vom Chevrolet Hardtop waren dem behördlich verordneten Plus an Sicherheit geschuldet. Hierzu gehörten unter anderem ein Zweikreis-Bremssystem und eine energieabsorbierende Lenksäule mit ebensolchem Lenkrad, eine Warnblinkanlage Beckengurte auf allen Plätzen mit vorderen Aufnahmepunkten für Dreipunktgurte sowie Polsterungen auf Armaturenbrett und Sonnenblenden. Gegen das Abhandenkommen der Radkappen hat sich bis heute noch nichts gefunden, doch bei einem Parkrempler verbogene Stoßstangen wie die hintere an vorliegendem Chevrolet Caprice waren ab 1974 passe. 

Die Werbung bezeichnete den Caprice als The Grand Chevrolet ©autorild.de

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