4 Türen

Der Mercedes GL erwies sich auf der Autobahn als Dopamingarant erster Güte. Beim  Mercedes Test in der Stadt kam sogar auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums Freude auf.

Bis auf den Mercedes-Fahrer ist für jeden potenziellen Fahrgast eine edle Flasche an Bord. Die dritte Sitzreihe ist hochgefahren. ©autorild.de/ Lennart Eichbaum
Den Mercedes Test kann nichts verhindern. Vor allem nicht die 15 Zentimeter Neuschnee, die über Nacht gefallen sind. Aufgrund mangelnder Körpergröße kann ich den 1,84 Meter hohen Mercedes GL leider nicht komplett von der weißen Pracht befreien, will ich mich doch nicht auf die Schweller stellen und an der Dachreling festhalten. Ein derartiges Herumturnen auf dem wuchtigen Mercedes Modell wäre nicht sonderlich schicklich. Also bleibt auf dem Dach ein Rest und gut ist. Die Frau nimmt den Shotgun-Platz ein, während ich über schlitternde Verkehrsteilnehmer lache. Der Allradantrieb vom GL 350 CDI hält mich sicher auf der ungestreuten Landstraße.

Die einzigen Autofahrer, die sich Augenkontakt leisten können, fahren die Konkurrenten vom Mercedes SUV: Diverse Audi Q7 stören sich ebenso wenig an der weißen Pracht wie ich, ein GMC Yukon XL triumphiert ebenfalls.

 

Mercedes Test: Elektrisch versenkt, hinterlässt die dritte Reihe Platz in Hülle und Fülle. Als echter Held im Winter muss der GL nicht mit blitzendem Lack Aufmerksamkeit erheischen. ©autorild.de/ Lennart Eichbaum

Nur kein Neid: GL 350 CDI sorgt für – nichts, das ist es ja!

Im Mercedes GL geht es mir bestens: Alle Kleinwagen-Fahrer im Stadtverkehr sind nach Kräften bemüht, ihre Fronttriebler nicht im Graben zu versenken oder Leidensgenossen zu touchieren. Jaja, traktionsfördernd. Nur Vorteile mit dem Gewicht auf der Antriebsachse und so. Die klassischen Hecktriebler wie manch ein Porsche 911 oder diverse BMW scheinen mit dem Schnee weit weniger Schwierigkeiten zu haben. Oder sind es die Besitzer, die sich mit ihrem Gefährt eingehender beschäftigen? Was ich jedoch nicht erwartet hätte, ist die hohe Sozialverträglichkeit meines GL 350 CDI – aber angesichts andauernder Minusgrade und Schneeflöckchen en masse lässt sich das Mercedes SUV auch nicht als Klimakiller verunglimpfen. Vermutlich sind es die BlueEfficiency-Embleme, die wie in der TV-Werbung die Frage nach dem Verbrauch gar nicht erst aufkommen lassen. Ich wusste es. Hippie.

Shopping beendet! GL 350 CDI in der Abenddämmerung ©autorild.de/ Lennart Eichbaum

Mercedes GL – einmal vollmachen, bitte!

Was dem Mercedes GL Test im der norddeutschen Flachland von Natur aus einen kleinen Dämpfer verpasst, ist die Berglosigkeit selbiger. Doch auf dem schlecht geräumten Parkplatz eines Einkaufszentrums kann der Mercedes geländewagen-artig posen: Mitten durch die Schneewälle zwischen den Einzelplätzen prescht der GL 350 Diesel, während der mit mangelnder Bodenfreiheit und Traktion geplagte Rest durch die ausgefahrenen Spuren kriecht – oder mit durchdrehenden Rädern rutscht. Herrlich. Wenig später verschwinden unsere angesichts der übergroßen Gepäckhöhle marginal erscheinenden Einkäufe im Kofferraum des Mercedes GL. Für jeden der potentiellen Fahrgäste gibt’s eine Flasche Schampus. Nur für den Mercedesfahrer nicht, dem muss ein Liter Vanille Cola reichen. Auch wenn die andere Glasflasche ebenso gut in die äußerst großzügigen Cupholder passen würde.

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