2 Türen

Der Fiat Dino zeigt anschaulich, dass attraktive Karosserien und simple Fahrwerke keine US-Domäne waren. Und auch in der Alten Welt nicht nur von Ford und Opel genutzt, sondern sogar mit einem Ferrari V6 kombiniert wurden.

Den Fiat Oldtimer befeuert ein Ferrari V6 mit 160 PS ©autorild.de

Zum Motor kam der Fiat Dino quasi von selbst: Um den V6 1966 für die 1,6-Liter-Klasse Formel 2 zu homologieren,

musste Konzernschwester Ferrari mindestens 500 Einheiten fertigen. Da das außerhalb Ferraris Möglichkeiten lag, übernahm Fiat diese Aufgabe. Der ursprüngliche Motor als reinrassige Rennsport-Konstruktion erforderte jedoch eine umfangreiche Überarbeitung, um in der Fertigung preiswerter und im Alltag unkomplizierter zu werden. So vereinfachte der Fiat-Konstrukteur Aurelio Lampredi unter anderem den Kettentrieb der vier Nockenwellen und ersann eine Ventilspieleinstellung mit oben in den Tassenstößeln liegenden anstelle auf den Enden der Ventilschäfte sitzenden Einstellplättchen. Außerdem durfte es in den Fiat Sportwagen mehr Hubraum als in den Ferrari-Rennern sein.

Doppelte Rundscheinwerfer wie die vom Fiat verhießen meist hohen Fahrspaß ©autorild.de

Der Fiat Oldtimer war vergleichsweise üppig motorisiert

Das Motorvolumen im frühen Fiat Dino 2000 betrug leicht erkennbar zwo Liter und legte in der zweiten Serie um weitere 400 Kubik zu; statt Aluminium bestand der Block dann zudem aus Grauguss. Unser am Wabengrill und den horizontal geteilten Rückleichten als Erstserien-Fahrzeug erkennbares Fotomodell mobilisierte bei 7.200 Umdrehungen 160 PS und bei 6.000 Touren 179 Nm Drehmoment. Dass durch die drei Fallstrom-Doppelvergaser Weber 40 DCN14 gut 16 Liter Super rauschten, störte nicht weiter, denn das 1280 kg wiegende Fiat Coupé zischte in neun Sekunden von 0 auf 100 km/h und lief 210 Sachen Spitze. 

Der Fiat Sportwagen diente unter anderem der Formel2-Motoren-Homologation ©autorild.de

Bertone zeichnete das Fiat Dino Coupé

Beim Dress vom Fiat Oldtimer ging man keine Risiken ein: Das eher sachliche Dino Coupé entwarf von Bertone, während der schwungvollere und erheblich kürzere Dino Spider aus der Feder von Pininfarina stammte. Die Vorderräder hingen stets an oberer Dreiecks- und unterer Querlenkern sowie Schraubenfedern, während die selbsttragende Karosserie im Heck zunächst eine Starrachse an halbelliptischen Blattfedern und Längsschubstreben barg. Diese wich zur umfassenden Modellpflege Anfang 1969 Dämpferbeinen, Schräg- und Querlenkern sowie Schraubenfedern. Wesentlich wegweisender war die Bremsanlage des im Januar 1966 lancierten Fiat Dino, der von Anfang an vier Scheiben umfasste. 

Das Fiat Coupé entstammt der Feder von Bertone ©autorild.de

Der Fiat Sportwagen war durchaus gefragt

Erfreulicherweise war der Fiat Dino nicht nur mehr Mittel zum Homologationszweck: Mit der in Blech geprägten Leidenschaft sollte im Frühjahr 1966 des 100. Geburtstages des Firmengründers Giovanni Agnelli feierlich begangen werden. Dem Dino Spider gesellte sich sch im Frühling des Folgejahres 1967 das Dino Coupé. Insgesamt begeisterte der bei 255 cm Radstand 451 cm lange, 171 cm breite und 132 cm hohe Fiat Oldtimer bis zu seiner Einstellung im Dezember 1972 satte 7.651 Exemplare hergestellt. Dass die Kassen der Fiat Händler so fortwährend klingelten, überrascht angesichts des geschmackvollen Lederinterieurs mit dem eleganten Holzlenkrad auch in keiner Weise.

Die waagerecht geteilten Rückleuchten kennzeichnen das Fiat Dino 2000 Coupé ©autorild.de

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