4 Türen

Der NSU-Einfluss am VW K70 ist unübersehbar – Volkswagen hatte die Neckarsulmer im August 1969 übernommen, da war der unter dem Ro 80 positionierte K70 nahezu fertig entwickelt.

 Goldmetallic steht dem von NSU entworfenen VW Oldtimer bestens ©autorild.de

Dennoch kam der Viertürer als VW in den Handel,

wohl um die reichlich angestaubte Modellpalette aufzufrischen. So stand ab November 1970 mit dem K 70 erstmal eine Alternative zu den luftgekühlten VW Modellen mit Heckmotor bereit: Mit der bei 269 cm Radstand 446 cm lange, 169 cm breiten und 145 cm hohen VW Limousine debütierte der erste wassergekühlte Fronttriebler im Lineup, dessen Heizleistung die seiner Stallgenossen sogleich in den Schatten stellte. Dem Hingucker aus Salzgitter sollte mit dem Passat erst drei Jahre später eine entsprechende Eigenentwicklung folgen. Das Platzangebot des VW K 70 toppte das des längeren VW 411: Der große Kofferraum im Heck fasste satte 585 Liter; die Rundumsicht profitierte von den großen Fensterflächen und der kantigen Karosserie. 

Bis zur Einstellung im August 1975 wurden 210.082 VW K 70 gebaut ©autorild.de

Ein VW K 70 im Einführungszustand

So fasste eine Werbeanzeige dann auch folgerichtig zusammen: „Der Komfort ist in allen Dingen darauf ausgelegt, das Sie entspannt und ermüdungsfrei reisen können.“ In der Tat war das mit dem 1,6-l-Reihenvierer vom VW Oldtimer kein Problem – der kam zunächst mit 75 oder 90 PS, was mit der Viergang-Schaltung für 148 respektive 159 km/h Spitze langte. Ab 1973 offerierten die VW Händler einen 1800er mit 100 PS. Dass der K 70 recht rustikale Trinksitten aufwies, war ein anderes Thema... Obgleich der VW K 70 nur fünf Jahre gebaut wurde, unterzog Volkswagen ihm zahlreichen Modellpflegen. Dieses in 8888 Goldmetallic lackierte Modell erlebte keine davon: Es hat noch die seitlich eckigen Stoßstangen, die ab August 1971 den seitlich abgerundeten Pendants des Audi 100 C 1 wichen. 

Der K 70 war das erste aller VW Modelle mit wassergekühltem Frontmotor ©autorild.de

Spartanisch ging es im VW Oldtimer nicht zu

Die vorliegende K 70-Basisversion glänzte trotz des halbwegs erschwinglichen Kaufpreises von rund 9.500 DM mit üppiger Ausstattung: Wisch-Wasch-Automatik für die Frontscheibe, innen komplett verkleidete Türen und vorn mit jeweils einer Ablagetasche, zwei Innenraumleuchten, Handschuhfachbeleuchtung, Warnleuchten für Starterzug, Handbremse und Bremsflüssigkeitsstand waren im VW Oldtimer stets vorhanden. Hinzu kamen elektrische Zeituhr, zwei Aschenbecher in den Fondtüren, Beleuchtung des Zigarettenanzünders sowie der Heizungs- und Lüftungsregulierung, stufenlos dimmbarer Instrumentenbeleuchtung, Kleiderhaken an den B-Säulen sowie zusätzlich an den Handgriffen über den Türen. Bei alldem kein Wunder, dass dieser VW K 70 einen treu sorgenden Besitzer gefunden hat. 

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