Der 1976 eingeführte VW Golf GLS ist keine eigene Ausstattungslinie – vielmehr weist das S auf den 1,5-l-Vierzylinder mit 70 PS und 108 Nm hin, den damaligen Topmotor unterhalb des GTI-Einspritzers.
Zusammen mit der serienmäßigen Viergang-Schaltung zischte der VW Golf GLS in etwa 14 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte rund 160 Sachen Spitze. Jener Einsfünfer löste 1977 den Einssechser ab, womit unser Fotomodell diesem Jahrgang angehört:
Im folgenden Modelljahr bekam der VW Oldtimer ein Facelift in Form robusterer, seitlich herumgezogener Stoßstangen mit Kunststoffmantel. Wer eine üppige, komfortorientierte Ausstattung wünschte, war mit dem GL-Modells bestens bedient, das mit abblendbarem Innenspiegel, Mittelkonsole, Hutablage und stufenlos regelbarer Instrumentenbeleuchtung aufwartete. An Bord des edlen Golf 1 waren ferner Kühlwasser-Temperaturanzeige, Tageskilometerzähler, Quarz-Zeituhr und Parklichtschaltung.
Der VW Oldtimer erfüllte „höchste Ansprüche“
Den VW Golf GLS und seine schwächen Brüder lobte die Broschüre nach Kräften: „Selbst wer als Autofahrer die höchsten Ansprüche stellt, wird im Golf GL nichts vermissen, was zum gediegenen Fahr-Komfort gehört. Er hat alles, was Golf und Golf L haben. Aber noch viel mehr. Zum Beispiel die bronzegetönten Scheiben, die auch starke Sonnenblendung verringern. Viele Details machen die Fahrt in einem Golf GL zu einem besonders behaglichen und anspruchsvollen Vergnügen: die Armaturentafel-Polsterung, der umschäumte Lenkradkranz, die abgedeckten Fensterbrüstungen, die eleganten Türverkleidungen mit Teppicheinlage, farblich abgestimmte Bodenteppiche und die Veloursbezüge auf den Schaumstoffsitzen.“ Mit all den Annehmlichkeiten konnte der VW Oldtimer gehörig auftrumpfen.
Am VW Golf GLS ist nicht alles original
Ob die Bezüge bei vorliegendem VW Kompaktwagen in Manilagrün lackierten Fotomodell durch waren? Innen gibt’s hier nämlich die Kunstlederbezüge mit Gitternarbe aus dem Basismodell. Und auch die Scheibentönung schien nicht die gehobenen Ansprüche des Besitzers zu erfüllen, der sich mit Folie in stimmig gewähltem Grünmetallic zu helfen wusste. Nicht einmal die serienmäßig mit Chromkappen versehenen Stahlräder waren genug, es mussten neuere vom Golf 3 sein. Ein willkommener Anlass, die Verbreiterungen des GTI anzubringen. Der wahre Luxus trat beim VW Golf GLS obenhin erst beim Beladen des 370 Liter fassenden Kofferraums ein, wie die Broschüre weiter frohlockte: „Auch dass die Heckklappe bequemer aufgehalten wird, werden Sie als sehr angenehm empfinden!“