4 Türen

Pomp wie den Holzfurnierladeboden mit Chromleisten suchte man Peugeot 404 Commerciale vergebens – war doch kein 404 Break super luxe. Vielmehr richtete sich der 404 Commerciale an den transportfreudigen Kleingewerbler. 

Der Peugeot 404 Commerciale war leicht am Zweistreifen-Grill zu erkennen ©autorild.de

Modern war der 1960 lancierte Peugeot 404 mit den angedeuteten Flossen und dem harmlosen Dutzendgesicht zumindest in seinen frühen Jahren. Zeitlos hingegen waren seine Tugenden:

Im Gegensatz zur DS erzkonservativ konstruiert, solide gebaut, komfortabel, schnörkellos und geschmackvoll eingerichtet, galten die Peugeot Modelle der 404-Reihe nicht zu Unrecht als französische Mercedes. Anders als in Stuttgart sah man in Socheaux aber nichts Unanständiges in einem praktischen Kombi und bot direkt zum Marktstart den je nach Einzelsitzen oder vorderer Bank fünf- oder sechssitzigen Peugeot 404 Commerciale und Break an. Wer noch mehr Sitzgelegenheiten wünschte, wurde nicht abgewiesen, sondern im Peugeot Autohaus zum 404 Familiale mit drei Reihen und bis zu acht Plätzen geführt. 

Die zweifarbigen Blinkergläser bekam der Peugeot Oldtimer ab 1965 ©autorild.de

Der Peugeot Oldtimer sparte sich teuren Chic

Weniger luxuriös, dafür besonders vielseitig einsetzbar war der Peugeot 404 Commerciale. Diese Version zeichnete sich durch zwei statt vier Grillstreben und ein eher spartanisches Cockpit mit Bandtacho aus. Nach Umlegen der Rückbanklehne wartete im bei 284 cm Radstand 458 cm langen, 163 cm breiten und 144 cm hohen 404 Kombi eine bis zu 214 cm lange Ladefläche auf sperrige Fracht. Muss extra erwähnt werden, dass kein Knick im Ladeboden das Beladen störte? 650 kg Zuladung erlaubten Bremsen und die rundum verbauten Schraubenfedern. In Schwung brachten den Peugeot Kombi in Deutschland Vierzylinder-Benziner und -Diesel mit bis zu 73 respektive 53 PS.

Insgesamt lief der Peugeot 404 in 2.885.374 Einheiten vom Band ©autorild.de

Peugeot 404 Commerciale und Co waren gefragt 

Vorliegender Peugeot Oldtimer wurde zwischen 1965 und 1971 gebaut, erkennbar an den zweifarbigen, chromgefassten Blinkergläsern. Außen wie innen nicht in bestem Zustand, zeugt er vom üblichen Schicksal nicht überaus repräsentativer Fahrzeuge: geknechtet mit zum Auseinanderfallen, bis dass der TÜV uns scheidet. So lautete das Los der meisten der 393.732 bis 1975 gefertigten Peugeot 404 Commerciale, Break und Familiale, die nur Rang drei in der Absatzskala belegen: Der 1.672.395 mal gebauten Limousine folgten 802.023 404 Pickup. Die eleganten Coupes und Cabrios führten die Peugeot Händler unter ferner liefen – gegen ihre praktische Familienmitglieder sahen sie keine Stich. Wie fasste die Broschüre so richtig zusammen: „Die Kombi-Limousine 404 ist ein ideales Transport-Reisefahrzeug“ 

Irgendwann hatte der Peugeot Kombi mal eine neue Heckklappe nötig ©autorild.de

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