2 Türen

Beim Ford 12M der P4-Reihe waren allein die Modellbezeichnung wie gehabt. Abgesehen davon kam bei diesem recht erschwinglichen Ford Pkw so ziemlich alles anders.

Der Ford 12 M P4 überzeugte in vier Modelljahren 672.695 Kunden ©autorild.de

Ersonnen wurde der Ford 12M P4 in Detroit als Käfer-Rivale. Da jedoch als zu teuer und potentiell erfolglos angesehen,

wanderte die für den sonst reichlich konservativen Hersteller ungewöhnliche Konstruktion an die deutschen Ford Werke. Einen Frontantrieb hatten die genauso wenig im Angebot wie einen V4-Motor, doch nahm man sich allem erfolgreich an, selbst den entsprechend der amerikanischen Herkunft durchgehend roten Rückleuchten ohne separate Blinker. Karosserieseitig standen beim P4 zwei- und viertürige Limousinen, ein zweitüriger, das anders als die übrigen Ford Kombi-Ausführungen nicht „Turnier“ hieß, sowie ein Coupé zur Verfügung. Letzteres basierte auf vorliegender zweitüriger Limousine mit einem verkürzten Dach und sehr schräg gestellter Heckscheibe. 

Der Markenname vom 12M P4 lautete noch „Taunus“ ©autorild.de

Ohne Modellpflege ging auch beim Ford P4 nichts

Ungewöhnlich war beim Ford Oldtimer nicht nur der Frontantrieb: Zunächst hingen die vorderen Querlenker am Triebwerk, doch seit Herbst 1964 waren sie dann am nach vorn verlängerten Bodenrahmen angelenkt. Somit ließ sich der V4 auch elastisch und deutlich vibrationsärmer installieren. In diesem Jahrgang waren auch die vorderen Trommeln einer modernen Scheibenbremsanlage gewichen. Nun war es ein leichtes, aus 1200 oder 1500 Kubik geschöpften 40, 50 oder 65 PS zu bändigen. Die verwaltete im Ford 12M P4 zeitgemäß ein vollsynchronisiertes Viergang-Getriebe mit Lenkradschaltung. Da kein TS-Emblem am Heckdeckel prangt, wird es sich bei unserem Fotomodell folglich nicht um jene 65-PS-Version handeln. 

Optisch griff der Ford P4 den nüchternen Geschmack der frühen 60er Jahre auf ©autorild.de

Der Ford Oldtimer war ein Verkaufserfolg

Nachdem Ford im Rahmen der Aufhängungsmodernisierung 1964 ferner einige fahrdynamische Unzulänglichkeiten aus der Welt geräumt hatte, sah man keinen Grund, nicht auch den Nachfolger P6 mit Frontantrieb zu lancieren. Denn bei den Kunden kam das Konzept durchaus an, der bei 253 cm Radstand mit Stoßstangenhörnern 432 cm lange, 159 cm breite und 146 cm hohe Ford 12M P4 verkaufte sich in vier Modelljahren satte 672.695 Mal. Verschleiß und Rost dezimierten die Bestände kräftig, und auch hier kommen diverse unschöne Blasen hoch. Der Innenraum von vorliegendem Ford Oldtimer wurde schon einmal restauriert, der graue Stoff macht noch einen sehr neuen Eindruck.

Die Ford-Pflaume wanderte erst zum letzten Modelljahr an den P4 ©autorild.de

Mit dem Ford 12M kam Neues aufs Blech

Dieser weiß-blaue Ford P4 gehört leicht erkennbar dem letzten Modelljahr an: Ab September 1965 prangte am rechten Vorderkotflügel unten wieder die Ford-Pflaume, deren Form auch zwei Instrumente im Cockpit aufgriffen. Das neuerlich geführte Ford-Emblem belegte den womöglich dem großen Opel-Erfolg geschuldeten Auftrittswechsel der Kölner, denn nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1967 wurden alle deutschen Ford Modelle unter dem Namen „Taunus“ vertrieben. Taunus diente bis 1967 als Markenname und gleichzeitig als Synonym für Ford Deutschland. Die Pkw hießen schlicht 12M, 17M usw., wobei die Zahl für den Hubraum in Deziliter und das M in der Typbezeichnung stand für Meisterstück stand. Und ein solches ist dieser frühe Fronttriebler ja auch. 

Ford beließ es bei den US-Rückleuchten ohne separate Blinker ©autorild.de

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