Die Devise hinter dem DKW Monza lautete: Gutes kann noch besser werden. Denn das DKW Coupé war zahlreichen Siegen mit der F91 Sonderklasse im europäischen Tourenwagen- und Rallyesport von 1954 und 1955 zu verdanken.
Was dem DKW F91 klar fehlte,
war eine sportliche und leichte Hülle. Die kreierten die Rennfahrer Günther Ahrens und Albrecht W. Mantzel. „Auto Union 3=6 Monza. Sport-Coupé mit ,fibre-glass‘ Karosserie. Ein extravaganter, zeitlos schöner und sportlicher Wagen“ titelte die Broschüre, und das gewiss nicht zu Unrecht. Das aus Gewichts- und Produktionsgründen aus glasfaserverstärktem Polyester geschneiderte Kleid war aerodynamisch deutlich ausgefeilter als die Serienkarosserie und machte den neuen DKW Sportwagen dadurch schneller als die üblichen DKW Modelle. Wie alle DKW jener Tage – und sämtliche darauf basierende Wartburg Modelle – wies der Monza einen Fischbauchrahmen auf, baute mit 780 aber satte 115 kg leichter als die 3=6-Limousine.
Nicht alle DKW Monza sahen gleich aus
Die zahnstangengelenkten Vorderräder vom DKW Oldtimer hingen an unteren Dreieckslenkern und einer Querblattfeder oben, hinten gab es eine Starrachse an Längslenkern mit hochgelegter Querblattfeder. Die Verzögerung oblag hydraulischen Trommelbremsen, vorn in Duplex-Bauweise. Die kompletten DKW Monza wurden 1956 zunächst bei Dannenhauer & Stauss in Stuttgart gefertigt, danach vom DKW-Händler Fritz Wenk, der sie bei Massholder in Heidelberg und zuletzt bei Robert Schenk in Stuttgart-Feuerbach zusammensetzen ließ. Dannenhauer & Stauss montierten rund 15 Fahrzeuge, die sich durch die große Haube mit integriertem Kühlergrillrahmen und die Mulde unter den Zierleisten in der B-Säule von den späteren Versionen abheben. Unser Fotomodell trägt trotz Mulde die spätere, steifere Front, ist demnach nicht ganz original. Aber wer kann das bei mäßig dokumentierten Kleinstserien schon sagen?
Der DKW Oldtimer brach Rekorde
Wenk musste die Produktion 1958 beenden, da 1957 der Auto Union 1000 Spezial präsentiert worden war und die Auto Union fortan keine neue Chassis für den Monza liefert wollte. Da half es auch nichts, dass im Dezember 1956 zwei Deutsche und zwei Schweizer im Wechseln einen DKW Monza über die gleichnamige italienische Rennstrecke gedroschen hatten: Nach pausenlosen 72 Stunden bei 140 km/h Durchschnittstempo hatte die Mannschaft fünf internationale Rekorde aufgestellt. Davon konnte die 3=6 Limousine mit ihrem wassergekühltem 900-Kubik-Dreizylindern und 40 PS nur träumen. Die bummelte in 31 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte 125 km/h Spitze. Mit identischem Zweitakter kam der Monza auf 140 km/h und absolvierte den Standardsprint in nur 20 Sekunden.
Oldtimer-Tuning am Monza
Vorliegender Fronttriebler mit Viergang-Getriebe dürfte aber nochmals erheblich besser gehen, laut Eignerangabe wurde er 1983 als Rennwagen in der Schweiz aufgebaut. Neben Kotflügelverbreiterungen, Zusatzscheinwerfern ATS-Felgen und augenscheinlich Porsche-Instrumenten gab es einen 1168-ccm-Motor. Der mobilisiert dank K-Jetronic und Turboaufladung muntere 88 PS, womit der auf 740 kg erleichterte DKW Oldtimer auf satte 180 km/h beschleunigt. Bleibt zu hoffen, dass der Besitzer noch lange Freude an seiner bei 235 cm Radstand 409 cm langen, 161 cm breiten und 135 cm hohen Rakete haben wird. Denn bei geschätzt 40 bis 50 verbliebenen von maximal 240 gebauten DKW Monza wird so schnell kein Ersatz kommen.
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