Oben ohne

Kit Cars wie der Vincent Hurricane hatten in Großbritannien vornehmlich aus finanziellen Gründen eine lange Tradition. So brauchte auch die Working Class nicht auf extravagante Sportwagen zu verzichten 

Im Vincent Hurricane GT6 steckt ein 110 PS starker Zwoliter-Sechszylinder ©autorild.de

Der Triumph Spitfire und das abgeleitete GT6-Coupé, das wussten die Vincent-Brüder Robin und Martin,

waren reichlich rostanfällig. Und dass in den 80ern nach BLMC-Fiasko keine der üblichen britischen Roadster und geschlossenen Sportwagen mehr gebaut wurden, auch. Also, lautete der Beschluss, wird eine Gfk-Karosserie entworfen, die die rottenen Blechteile ersetzt. Wesentliche Karosseriemerkmale wie A-Säulen, Kurbelfenster, Türaufhängungen sowie der praktisch in einem Stück abklappbare Vorderwagen blieben der Einfachkeit halber aber unangetastet. Und da das ab 1360 £ zuzüglich Mehrwertsteuer erhältliche Kit Car auf ein vorhandenes Chassis gesetzt wurde, so klärte die Broschüre auf, war auf den Vincent Hurricane keine Neuwagen-Steuer zu entrichten. 

Der große Luftauslass kennzeichnete den neu eingekleideten Triumph Roadster ©autorild.de

Gemächlich musste kein Vincent Hurricane sein

Besonders prägnant am Vincent Hurricane waren die dreieckigen Luftauslässe in den Kotflügeln. Und durchaus nötig, denn durch den stark vergrößerten Kühlergrill strömte viel mehr Luft in den Motorraum. Immerhin gab es dort ja mitunter einiges zu kühlen, denn neben den kleinen Spitfire-Vierzylindern konnte dort ja auch der Zwoliter-Reihensechser aus dem GT6 stecken. Wem das nicht langte, der hatte auch genügend Platz, den 150 PS leistenden 2,5-Liter-Einspritzer aus Triumph TR6 oder 2500 zu montieren. Wer nicht selbst Hand anlegen wollte, konnte hoffen, dass in der Scheunenwerkstatt in Henley-on-Thames gerade ein fertiges Fahrzeug zum Verkauf stand oder zeit frei war, eines nach Kundenwunsch aufzubauen

Optisch entfernte sich das Kit Car nicht allzu weit vom Triumph Spitfire ©autorild.de

Triumph Spitfire Tuning der besondern Art 

Vorliegender Vincent Hurricane basiert unverkennbar auf dem Triumph Roadster, verfügt aber über die GT6-Maschine mit 110 PS und rund 160 Nm Drehmoment. Wie unter der Serienkarosserie verlangt das von zwei Vergasern beschickte Triebwerk nach einer sportlichen Beule in der Fronthaube, heutzutage besser bekannt als Powerdome. An Power fehlte es gewiss nicht, dem Hurricane 2L bescheinigten die Brüder, in 9,5 Sekunden von 0 auf 96 km/h zu beschleunigen und 177 Sachen Spitze zu erreichen. Hübsch vorsichtig wird der Eigner mit seiner Rarität sicherlich umgehen und sich vor allzu wilden Manövern hüten – nach seinen Angaben wurden ganze 52 dieser Kit Cars gebaut, von denen lediglich eines nach Deutschland ausgewandert ist. Seins. 

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