2 Türen

Für das Ford Taunus Coupé zählten im Wesentlichen zwei Punkte: Erstens Schönheit. Zweitens: Opel und Fiat hatten kein vergleichbares Fließheck im Programm. Dass der Ford Taunus TC konstruktiv nicht über alle Zweifel erhaben war – geschenkt. Zumindest vorläufig.

Nur in der ersten Serie kam der Ford Oldtimer ohne schwarze Lamellen im Grill ©autorild.de

Im September 1970 eingeführt, bediente der neue Ford Taunus Mittelklasse-Kunden, die zuvor den

P6 oder den britischen Cortina gekauft hatten. Optisch kam der Taunus TC zunächst noch etwas nüchterner als der Brite, bis dieser Plattformgenosse im Zuge der TC ’76-Modellpflege seinem deutschen Pendant angepasst wurde. Wie schon zuvor gab es einen Kombi namens Turnier, eine zwei- und eine viertürige Limousine. Wer keines dieser familientauglichen Ford Modelle benötigte, griff gern zum Taunus Coupé. Mit dieser Karosserieform war der Ford Oldtimer zwar nicht im günstigen Basistrimm zu haben, sondern passend zum gehobenen Anspruch nur als besser ausgestatteter L, als noch noblerer XL, als sportlich auftretender GT sowie als feudales Topmodell GXL. 

Der Knudsen-Taunus erhielt seinen inoffiziellen Namen von Ford-Präsident Semon Knudsen ©autorild.de

Das Ford Taunus Coupé barg Verbesserungsbedarf

„Der neue Taunus hat seinem Fahrer viel zu bieten. Eine breitere Spur. Einen längeren Radstand. Und ein aufwendiges Fahrwerk: Doppelquerlenker vorn, Längslenker, Schräglenker und Schraubenfedern hinten. Der neue Taunus bringt seine hohe Leistung sicher auf die Straße. In flotter Fahrt verfolgt er unbeirrbar seine Sour und zieht exakt durch jede Kurve. Sie werden ihre gewohnten Straßen nicht wieder erkennen.“ So versprach es die Broschüre unter dem Titel „Der Großzügige ganz groß in Fahrt“, doch Presse und Publikum sahen das gegenteilig und attestiertem der ersten Ford Taunus TC-Serie neben einem unübersichtlichem Armaturenbrett auch ein schwammiges Fahrwerk. Abhilfe schuf Ford in beiden Punkten mit dem modellgepflegten Taunus ‘74 

Den Taunus XL zeichnete eine Zierleiste auf wagenfarbener Blende am Heck aus ©autorild.de

Der Taunus XL bot erschwinglichen Luxus

Bei vorliegendem Ford Taunus Coupé handelt es sich um einen XL: Der L hätte Rundscheinwerfer und keine Heckzierleiste, der GT eine schwarze Heckblende und der GXL Flankenschutzleisten sowie XL- als auch GT-Hecktrimm aufgewiesen. Die Serienausrüstung umfasste voll verstellbare Liegesitze vorn und eine Rücksitzbank mit herausklappbarer Mittelarmlehne. Zudem verfügte der Ford Taunus XL stets über eine elektrische Uhr, ein  abschließbares Handschuhfach mit Beleuchtung, Kartentaschen sowie ein Steckfach auf der Fahrer- und einen Make up-Spiegel auf der Beifahrer-Sonnenblende. Für gediegenen Chic sorgten im Ford Oldtimer Edelholzvertäfelungen an Türverkleidungen, Armaturenbrett und auf dem Zweispeichenlenkrad. Letzteres musste in vorliegendem Taunus aber einem Ford RS-Volant weichen.

 

Das Ford Taunus Coupé wurde bis zur umfangreichen Modellpflege TC’76 gebaut ©autorild.de

Der Ford Oldtimer stand mit vier Motoren zur Wahl 

Das bei 258 cm Radstand 427 cm lange, 170 cm breite 130 cm hohe Ford Coupé wurde einst recht ordentlich ausgestattet; Radio, Stahlsportfelgen und Anhängerkupplung gehörten nicht zum Standardumfang. Gleiches gilt für die Halogen-Zusatzscheinwerfer, eigentlich Insignien von Taunus GT und GXL. Antriebsseitig konnten die XL-Kunden 59 PS und 90 Nm aus 1300 Kubik, 72 PS und 118 Nm aus 1600 Kubik oder 90 PS und 149 Nm aus 2000 Kubik wählen. Zum Modelljahr 1972 bereicherte der 2,3-l-Ford-V6 mit 108 PS und Nm die Palette. Was in unserem vermutlich spanisch-rot lackiertem Fotomodell mit Viergangschaltung steckt, ist unklar. Fest steht indes, dass der Eigner dieses etwa 792.000 mal gebauten Knudsen-Taunus der ersten Serie die Pflege nicht schleifen lässt.

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