2 Türen

Dieser Jaguar E-Type dürfte bei Puristen auf Ablehnung stoßen, weist er doch alles auf, was nötig war, um den ursprünglich rasanten E-Type schon ab Werk gehörig einzubremsen. Die Kunden der Jaguar Händler sahen das seinerzeit indes nicht so eng. 

Abgedeckte Scheinwerfer trug der Jaguar E-Type nur bis 1968 ©autorild.de

Tatsächlich zeichnet vorliegender Jaguar Oldtimer ein deutliches Bild vom Werdegang so mancher einst maßstabsetzender Renner – erst kommt das Fett, und obendrein gibt’s statt der Handschaltung auch noch eine Automatik.

Letzter Punkt ist heute vom Tisch, doch seinerzeit aus Sicht vieler noch ein echter Malus. Ohnehin sah sich der Jaguar Sportwagen neuen Herausforderungen ausgesetzt, der wichtige US-Markt verlangte ab den 70ern langsam nach mehr Luxus, den der zwar modellgepflegte, aber bereits 1961 eingeführte E-Type schlicht nicht bieten konnte. Doch soweit war es noch nicht, und der die Mitte 1968 eingeführte Jaguar E-Type Serie II verkaufte sich mit 18.809 Exemplaren sehr ordentlich; davon waren 5.326 Flitzer 2+2-Coupés. 

Tierlieb: Der Jaguar Sportwagen bekam in der zweiten Serien mehr Atemluft ©autorild.de

Als Familienauto taugte der Jaguar E-Type 2+2 bestenfalls bedingt

Die immer strafferen amerikanischen Sicherheitsbestimmungen waren Triebfeder für den Jaguar E-Type S2. Die nicht abgedeckten und weiter nach vorn geschobenen Scheinwerfer wurden damals als wenig attraktiv angesehen, was heute noch in der geringeren – finanziellen – Wertschätzung der zweiten Serie des E-Type anhält. Wippschalter am Instrumentenbrett, eine größere Kühleröffnung, ebenfalls größere, jetzt unterhalb der Stoßfänger montierte Blinker- und Rücklichteinheiten und eine flacher stehende Windschutzscheibe beim 2+2 stellten weitere Neuerungen dar. Jenes 1966 lancierte Jaguar Coupé mit längerem Radstand wies zwei Notsitze im Fond auf. Wird deren Lehne umgeklappt, lassen sich Reisegepäck oder Golfbags bestens hinter der seitlich angeschlagenen Hecktüre verstauen.

Beim E-Type S2 positionierte Jaguar die Blinker oberhalb der Stoßstange ©autorild.de

Kraft hatte der E-Type 4.2 durchaus

Bereits 1964 wurde der 3,8-Liter-Reihensechszylinder durch größere Bohrung auf 4,2 Liter vergrößert, um mehr Drehmoment zu erreichen. Zwar bot der bei 5.400 Umdrehungen 210 DIN-PS leistende Motor mit 384 gross-Nm bei 4.000 Touren ein üppiges Drehmoment, doch führte die im Jaguar E-Type 2+2 optionale Dreistufen-Automatik von BorgWarner zu eher verhaltener Performance: Gelang der Spurt von 0 auf km/h mit dem hausintern entwickelten Viergang-Getriebe in 7,5 Sekunden, benötigte die Automatikversion derer 8,5. Zudem war der handgeschaltete Jaguar Oldtimer mit 229 km/h um vier Sachen schneller. Den drastischen Leistungsschwund, den der Sechsender in der XJ-Limousine erlebte, ersparte Jaguar den Sportwagen-Fans: Zum Modelljahr 197 kam der E-Type V12 der Serie III mit 254 PS.

Der 4,l-l-R6 leistete im Jaguar Sportwagen 210 PS ©autorild.de

Etwas Hingabe könnte der Jaguar Oldtimer vertragen

Unser in Signal Red lackiertes Fotomodell macht einen grundsätzlich anständigen, aber in kleinen Details verbesserungsfähigen Eindruck. So könnten die schwarzen Ledersitze des E-Type Coupés bei 267 cm Radstand 467 cm langen, 166 cm breiten und 127 cm hohen eine Aufarbeitung vertragen und die Lackierung im Bereich des Typenschriftzuges erneuert werden. Arbeit steht auch bei den klassischen Knockoff-Drahtspeichenfelgen an: Die könnten mal wieder auf Hochglanz gebracht werden, doch schreckt manch ein Besitzer vor dieser zeitaufwendigen und fummeligen Aufgabe verständlicherweise gern zurück.

Hinter den Knockoff-Felgen verstecken sich Scheibenbremsen ©autorild.de

Die BW8-Automatik von BorgWarner war nur im E-Type 2+2 erhältlich ©autorild.de

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