Als der Ford Falcon Sprint 1963 im Januar, also mitten im laufenden Modelljahr eingeführt wurde, verkörperte er das hinreißende Hardtop das Topmodell der bis dato eher biederen Baureihe. Als solches führte der Falcon Sprint auch einen V8-Motor ein.
Ursprünglich noch mit dem 170 Special Six mit 101 hp geplant,
war der Ford Falcon Sprint 1963 dann aber ausschließlich mit dem 260-cui-Challenger-Aggregat aus dem Midsize-Modell Fairlane zu bekommen. Der 164 hp und 350 Nm liefernde Ford Small Block V8 kam ab Werk mit Dreigang-Schaltung, auf Wunsch aber auch mit Viergang-Getriebe oder Zweistufen-Automatik. Damit zischte das rund 1350 kg wiegende Ford Coupé in 12,7 bis 10,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte gut 160 Sachen Spitze. Vier Trommelbremsen und eine blattgefederte Hinterachse waren in der Kompaktklasse Usus, doch mit den serienmäßigen Einzelsitzen samt Mittelkonsole war der bei 278 cm Radstand 460 cm lange, 179 cm breite und 138 cm hohe Ford Oldtimer keine graue Maus.
Der Ford Falcon Sprint war leicht zu identifizieren
Über dem Basismodell und dem Falcon Futura Sports Coupe positioniert, richtete sich der neue Ford Kompaktwagen an die aufstrebende Jugend, die ein kleineres, aber nicht unsportliches oder spartanisches Auto wünschte. Das Sportlenkrad und ein großer Tachometer auf dem Armaturenbrett setzten weitere entsprechende Akzente. Äußerlich war der hier in Raven Black lackierte Ford Falcon Sprint sofort an seinem Sprint-Emblem auf der C-Säule wie auch am Falcon-Schriftzug auf dem Heckdeckel zu erkennen – seine niederen Brüder hatten dort Futura stehen. Weiterer beabsichtigter Nebeneffekt war, dass die Marke mit dem Blue Oval mehr Gewinn aus der Linie einstreichen konnte, die Kunden das Geld für Annehmlichkeiten jedweder Art beim Ford Händler und nicht bei Zubehör-Anbietern ließen.
Eine lange Karriere war dem Ford Oldtimer nicht beschieden
Nun hätte man ja denken können, der mit Speichenradkappen und Schwellercrom geadelte Ford Falcon Sprint hätte dank seines V8 in den leistungsgierigen Sixties ein echter Knüller werden können. Wenngleich sich das Sprint Hardtop mit 10.479 und das Sprint Cabriolet mit 4.602 Einheiten tatsächlich sehr überschaubar verkauften, so zeigte sich doch bald die Richtigkeit von Lee Iacoccas Konzept: Diese Ford Modelle dienten als Basis für den 1964er Mustang. Viele der Innenraum-, Chassis- und Antriebsstrangkomponenten kamen auch im Pony Car zum Einsatz; in manchen Fällen war der 1963er Falcon Sprint mechanisch nahezu identisch mit dem 1964er Mustang. Das Wildpferd verkaufte sich indes derart sensationell, dass der Falcon Sprint bereits zum 1965er Jahrgang wieder eingestellt wurde.