Oben ohne

Nachdem Anfang der 80er die typischen britischen Roadster allesamt eingestellt worden waren, hätte der Reliant Scimitar Sabre freie Bahn gehabt. Doch die Kunden zögerten nach Problemen beim SS1, und Geld wurde auch keines verdient. 

Den Scimitar Sabre kennzeichneten seine Radlaufverbreiterungen ©autorild.de

1990 als speziell in der Fertigungsqualität deutlich verbesserter Nachfolger des 1985 lancierten Scimitar SS1 eingeführt,

hob sich der SST leicht erkennbar durch verdeckte statt wie beim Porsche 928 offenliegende Klappscheinwerfer und den Verzicht auf die Kotflügelkiemen von jenem ab. Optisch leisteten sich beide Fahrzeuge keine wirklichen Extravaganzen, auch wenn sie mit ihrer flachen Gürtellinie, der kantigen Formgebung und ihren Klappscheinwerfern schon an den Honda Prelude erinnerten. Der war jedoch ein selbsttragender Fronttriebler, während der Reliant Sportwagen eine GFK-Karosserie auf separatem Kastenrahmen und selbstverständlich Hinterradantrieb aufwies. 1992 kam dann der Reliant Scimitar Sabre, der sich durch kräftig ausgestellte Radläufe auszeichnete.

Die Frontschürze mit den runden Löchern trug nur der Reliant Scimitar Sabre Mk2 ©autorild.de

Der Reliant Scimitar Sabre wog wenig und leistete viel

Neu war die Fahrzeugbezeichnung nicht, bereits in den 60ern hatte ein kleiner Reliant Sportwagen diesen Namen getragen. Unter der Haube trug der Reliant Scimitar Sabre zunächst wie der SST den 1,4-l-Ford-R4 mit 75 PS und 108 Nm oder den 1,8-l-Nissan-Turbo R4 mit 135 PS und 183 Nm. 1993 hielt dann der 1,4-l-Rover K-Motor Einzug, der den mit Fünfgang-Getriebe versehenen Säbel dank 103 PS und 129 Nm in 8,5 Sekunden von 0 auf 96 km/h brachte und 200 Sachen Spitze erlaubte. Ob seines niedrigen Leergewichts von 835 kg blieb der bei 213 cm Radstand 389 cm lange, 158 cm breite und 124 cm hohe Reliant Roadster trotz der gebotenen Performance sehr sparsam: Im Schnitt laut DIN genehmigte sich das Fliegengewicht 7,2 l/100 km aus dem 45-Liter-Tank. 

Reliant baute nach dem Sabre noch bis 2001 Threewheeler ©autorild.de

Dem Reliant Sportwagen fehlten die Kunden

In Punkto Fahrwerk ließ sich der Reliant Scimitar Sabre nicht lumpen: Rundum einzeln aufgehängte 15-Zoll Räder sorgten für eine gute Straßenlage, vorne durch innenbelüftete Scheiben und hinten durch Trommeln verzögert. „Eine einzigartige Mischung aus Fahrvergnügen und Praktikabilität. Scimitar Sabre. Das erschwingliche Spaßfahrzeug“, fasste die Broschüre zusammen, doch die potentielle Kundschaft zeigte sich nur mäßig begeistert und griff lieber zum Mazda MX-5 oder zum MG F. Auch das Facelift 1994 mit neuem Stoßfänger, wie ihn auch vorliegender Reliant Youngtimer trägt, konnte die Auftragsbücher nicht füllen; nach etwa 150 Einheiten war Schluss mit sportlich. Bis 2001 fertigte das in Tamworth ansässige Unternehmen weiterhin seine Threewheeler, um dann die Tore für immer zu schließen. 

Wie seine Ahnen kam der Reliant Sportwagen mit Hinterradantrieb ©autorild.de

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