Der Chrysler Newport und der Buick Le Sabre hatten eines gemeinsam: Sie verkörperten den Einstieg in die Palette angesehener Hersteller höchst gehobener Mittelklasse-Wagen – auch wenn weder Newport noch Le Sabre mit üppiger Serienausstattung glänzten.
Mit dem Dodge Performance-Label R/T stand der als Viertürer mit oder ohne B-Säule, Cabrio und Coupé lieferbare Chrysler Newport ohnehin nie zur Verfügung. Doch
bot er 1970 im Gegensatz zum Small Block des Buick immerhin den 383 cui Big Block V8 mit Doppelvergaser, 290 hp und 515 Nm als Basismotorisierung. Mit manueller Dreigang-Lenkradschaltung, ist klar. Gegen Aufpreis gab es den 330 hp und 576 Nm mobilisierenden 383-4V sowie den mit 350 375 hp und 651 Nm überaus potenten 440 cui TNT. Die an vorliegendem Chrysler Coupé verbaute Torqueflite-Automatik kostete mit dem 383er zuzüglich. Auch der Platinum Metalliclack, das Vinyldach und die nur zusammen mit dem optionalen Light Package erhältlichen Blinkerkontroll-Leuchten auf den Kotflügeln berechneten die Chrysler-Händler extra.
Das Chrysler Newport Coupé bezirzte 21.664 Käufer
Dass die Kunstledersitzbank in E2X9 Black und das Golden Tone AM Radio ebenfalls nicht zum Standard gehörten, passte ins Bild. Und so lenkte die Broschüre beim Chrysler Newport lieber von der spärlichen Ausstattung ab: „Der Newport wird zum Fahren gebaut. Seine Drehstab-Aufhängung verleiht ihm das Fahrverhalten eines großen Autos ohne Neigen oder Schlingern in Kurven. Wie alle Chrysler bekommt jeder Newport eine siebenstufige Tauch- und Sprüh-Behandlung gegen Rost. Das Acryl-Email-Finish benötigt nur kaltes Wasser, um seinen Glanz zu erhalten. Kein Wunder, dass der Newport seinen Wert über die Jahre behält.“ 43.656 Kunden sagte das alles zu und ignorierten bereitwillig den ersten Posten zur Autopflege im 1970er Mopar-Zubehörkatalog: Politur zu 95 Cent der Pint.
Einen Rahmen spart sich der Chrysler Oldtimer
Von seinen samt und sonders auf separate Rahmen gestellten Mitbewerbern, zu denen auch der Oldsmobile Delta 88 und der Mercury Monterey gehörten, hob sich der Chrysler Newport nicht nur durch die vorderen Drehstab- und hinteren Blattfedern ab: Wie die meisten Modelle vom kleinsten der Big Three war seine Karosserie selbsttragend konstruiert. Trotzdem wog das bei 315 cm Radstand 571 cm lange, 201 cm breite und 142 cm hohe Chrysler Newport Coupé in der Grundausführung 1.895 kg, der vergleichbare Monterey hingegen nur 1.857 kg. Umfassende Änderungen gegenüber dem Vorjahr hatte man sich für 1970 geklemmt, waren die Fuselage-Karosserien der Fullsize C-Bodies konzernübergreifend doch erst für den 69er-Jahrgang eingeführt worden. Da musste der geneigte Eigner eben selbst Hand anlegen – sorgte hier für Lufthutzen, eine schwarze Haube und R/T-Dekor.
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