4 Türen

Dass der Rolls-Royce Silver Shadow II Preis zur Markteinführung über 130.000 DM betrug, hielt die Kunden nicht ab. Der durchschnittliche Benzinverbrauch von selten weniger als 20 l/100 km genauso wenig.

Der Rolls-Royce Oldtimer kostete damals über 130.000 DM ©autorild.de

Klar, keines aller je gebauten Rolls-Royce Modelle war,

ist oder wird je wirklich preiswert, höchstens im Ankauf. Darin besteht auch für den Silver Shadow II keine Ausnahme, doch bietet jene Rolls-Royce Limousine den Vorteil, in ihrer von 1977 bis 1980 gar nicht mal so langen Bauzeit den Vorteil, in satten 8.425 Exemplaren gefertigt worden zu sein. Das bei 305 cm Radstand außerhalb Nordamerikas 519 cm lange, 182 cm breite und 152 cm hohe Luxusauto verkörperte nun das Einstiegsmodell der Marke mit dem „Spirit of Ecstasy“. Eine knappe Handbreit mehr zwischen den Achsen hatte neuerdings der Silver Wraith II; bei der ersten Baureihe hieß dieses noch geräumigere Modell Rolls-Royce Silver Shadow Long Wheel Base. 

Macht die Dame auf dem Kühlergrill den Silver Shadow II zum Frauenauto? ©autorild.de

Updates für den Rolls-Royce Oldtimer

Die Namensänderung auf Rolls-Royce Silver Shadow II geschah anlässlich Rahmen einer Modellpflege. Diese umfasste Modifikationen an der Vorderradaufhängung und eine Zahnstangen- statt der vorigen Kugelumlauflenkung. Gut erkennbar ist der Silver Shadow II am Wegfall der Gitter unter den Scheinwerfern und den nun auch in Europa voluminöseren, kunststoffummantelten Stoßstangen nach US-Spezifikation. Ferner waren die Außenspiegel fortan von innen verstellbar; entsprechend fallen deren Gehäuse größer aus. Die selbsttragende Karosserie mit Anbauteilen aus Aluminium, vier Scheibenbremsen, rundum einzeln aufgehängte Räder und Niveauregulierung an der Hinterachse ließen am Rolls-Royce Oldtimer indes keinen Raum für Verbesserungen.

Als wären ordinäre Spritzdüsen eines Rolls-Royce würdig ©autorild.de

Komfort im Rolls Royce Silver Shadow II

Überaus fortschrittlich ausgestattet waren die Rolls-Royce Oldtimer indes nicht; US-Luxus wie selbständiges Abblenden oder Lichtanschalten stand nicht zur Verfügung. Stattdessen sorgten eine Klimaautomatik, ein quadrofonisches AM-FM-Kassettenradio mit vier Lautsprechern, Lammwoll-Teppiche sowie verschwenderischer Einsatz von englischen Leder und Walnuss-Furnier für Komfort. Klar, dass Fensterheber und Sitzeinstellung elektrisch arbeiteten, Türen, Kofferraum- und Tankdeckel elektrisch ver- oder entriegelten, die Radioantenne elektrisch ausfuhr. Auch fand Rolls-Royce es erwähnenswert, dass die Innenraumbeleuchtung des Silver Shadow II mit einer Sieben-Sekunden-Verzögerung bestückt war. 

Jene Rolls-Royce Limousine wurde 8.425 mal gebaut ©autorild.de

Die Automatik vom Silver Shadow II stammt aus den Kolonien 

Hinter dem markantem Kühlergrill des Rolls-Royce Silver Shadow II residierte 6,75-l-Motor, der seine Kraft über eine Dreistufen-Automatik von GM an die Hinterachse leitete. Auf Leistungsangaben in den Kundenpublikationen verzichtete der Hersteller, allerdings werden dem von zwei SU-Vergasern beschickten Leichtmetall-V8 200 bis 220 PS und rund 550 Nm Drehmoment zugestanden. Den Standardspurt absolvierte der 2.134 kg schwere Rolls-Royce Oldtimer in elf Sekunden; maximal waren 190 km/h drin. Dass der Fahrer bei solch unstandesgemäßer Raserei keinen kapitalen Motorschaden verursachte, half die umfassende Uhrensammlung zu verhindern. Noch viel wirkungsvoller war es allerdings, den serienmäßigen Tempomaten auf gemessene Höchstgeschwindigkeit zu stellen und dahinzuschnurren. 

Die Europa-Version vom Rolls Royce Silver Shadow II baut 519 cm lang ©autorild.de 

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