4 Türen

Eine anständige Probefahrt fehlte beim Ford Edge Test natürlich nicht. Plop, zu die Tür, angeschnallt und den Edge 2.0 TDCi auf die Straße manövriert. Eine schöne Stange an Kilometern steht an, wir fühlen uns angemessen gerüstet. 

Überaus agil und kurvenwillig wirkt der Edge nicht. Zwar ist er sich mit der durchaus präzisen adaptiven Lenkung umstandslos zu dirigieren,

und auch das kommode, aber nicht sonderlich straffe Fahrwerk lässt nicht die Sorge aufkommen, mit dem Ford SUV auf direktem Wege aus der nächsten Kurve herauszufliegen. Der grundsätzliche fahrdynamische Eindruck ist ein durch nichts zu erschütternder, ein behäbiger. Und das bestätigt sich auch bei einem Blick ins Datenblatt, der Ford Edge kommt minimal auf 1.912 kg Leergewicht. Auch das steht allzu sportlichen Ambitionen entgegen. Aber nun, als potentielles Familienauto ziemt es sich mehr, Bodenwellen gekonnt auszubügeln als Kreise um sie herumzufahren, um anschließend mit dem bereits eingenommenen Mittagessen der jüngsten Fahrgäste neu dekoriert zu werden.   

An Kraft und Kultiviertheit fehlt’s dem Ford SUV nicht

Am Ford 2.0 TDCi-Basistriebwerk mit 180 PS Leistung fand sich abgesehen von seiner ausgesprochenen Ablehnung niedriger Drehzahlen nichts auszusetzen. Unspektakulär wuchtete es den Mittelklasse-Wagen in 9,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und ermöglichte ein Spitzengeschwindigkeit von 200 km/h. Dank der bei 2000 Touren anliegenden 400 Nm Drehmoment fielen auch Zwischenspurts und Temposteigerungen auf der Autobahn leicht. Genügsam war der kleinere der beiden verfügbaren Edge Diesel ohnehin, ohne besonderes Achtgeben ließ sich ein Durchschnittskonsum von knapp über sieben Litern erzielen. Im NEFZ betrug der Ford Edge Verbrauch freilich nur 5,8 l/100 km, doch tritt da ja auch keiner mal herzhaft drauf oder lädt den Kofferraum bis zum Anschlag voll.

Die Kraft der vier Räder war beim Ford Edge Test überflüssig

Der reguläre Allradantrieb hinterließ keinen bleibenden Eindruck – womöglich wurde die Hinterachse mangels des dazu nötigen Traktionsverlustes beim Ford Edge Test nicht einmal zugeschaltet. Denn so widrig war der sandige und typisch für die niedersächsische Ebene weder ansteigende noch abfallende Waldweg nun auch nicht, Schlammdurchfahrten mit nennenswerter Tiefe ließen sich ob fehlenden Dauerregen ebenfalls keine anstellen. Mit dem satten Drehmoment wäre dem Edge 2.0 TDCi bei halbwegs kräftig profilierter Bereifung auf den feisten 8x19-Zöllern das Herauskraxeln gewiss leicht gefallen. Auf asphaltierten, trockenen Straßen gab es erst recht keinen Grund zur Allrad-Aktivierung. Aber gut zu wissen, dass da noch reichlich Reserven vorhanden sind. 

Der stärkere Ford 2.0 TDCi birgt im Edge einen Vorzug

Als weniger untadelig erwies sich beim Ford Edge Test das manuelle Sechsgang-Getriebe. Das war wohl sauber geführt und mit dem nötigen Nachdruck nicht unangenehm zu bedienen, doch passte es schlicht nicht so toll zum gemütlichen Wesen des Mittelklasse-SUV. Jedenfalls zu dem des Edge Titanium – vielleicht hätte es uns im sportlich angehauchten Edge ST-Line ja überzeugt. Im Titanium hätten wir viel eher eine Automatik honoriert, doch steht der beim Edge durchaus verfügbare Sechsstufen-Automat ausschließlich in Kombination mit dem kräftigeren 210-PS-Biturbo-Diesel zur Verfügung. 

Unser Fazit zum Ford Edge TDCi 

Die von Hand zu sortierenden Gänge waren nach dem Ford Edge Test dann auch unsere einzige Kritik. Abgesehen von diesem definitiv als subjektiv zu wertendem Aspekt und dem sehr wahrscheinlich mit einer beherzten Watsche lösbarem Verarbeitungsmangel im Innenraum gab sich der Trumm überhaupt keine Blöße. Bequem, beruhigend, behütend – das über EcoSport und Kuga SUV-Flaggschiff positionierte empfahl sich mit Bravour als Familienauto wie auch als Reisewagen. Noch ein Wort zum Ford Edge Preis: mit dem 180 PS-TDCi startet der Titanium bei 45.650 Euro; die umfangreiche Ausstattung trieb den preis bei unserem Exemplar indes auf 56.460 Euro. Zum ersten Teil des Fahrberichts geht's hier

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