Am 21. September 1967 eingeführt, brachte der 1968er Cadillac Eldorado auf den ersten Blick kaum Neuerungen mit. Tatsächlich hatte Cadillac das Personal Luxury Coupé in vielen Details aufgefrischt und dem Eldorado wesentliche Verbesserungen zukommen lassen.

Nicht nur bei den Personal Luxury Cars setzte das Cadillac Coupé Akzente ©autorild.de

Eine dieser Optimierungen betraf

die nach schwerer Kritik an der Verzögerung des Vorjahresmodells nun serienmäßigen Servo-Scheibenbremsen vorn. Unter der Haube hatte der 472 cui V8 hatte den 429er Big Block abgelöst. Mit 375 hp und 712 Nm Drehmoment brachte das neue Triebwerk den stets mit pfiffig konstruiertem Dreistufen-Automat bestückten Cadillac Oldtimer in 8,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erlaubte ein Spitzentempo von rund 200 km/h. Natürlich soff der 2.160 kg schwere Eldo bei solchen Exzessen den Liter-Tank genauso zügig leer – im Schnitt flossen 25 Liter durch seinen Rochester-Vierfachvergaser. Die Seitenmarkierungsleuchten vorn und hinten bekam der Cadillac Eldorado 1968 indes nicht aus freien Stücken, sondern vielmehr nach allgemeiner behördlicher Verordnung. 

Die Seitenmarkierungsleuchten waren für den Fleetwood Eldorado 1968 obligatorisch geworden ©autorild.de

Der Cadillac Oldtimer fand rasch Freunde

„Es gibt keinen besseren Weg, Ihrem Autofahren mehr Drama und Aufregung zu verpassen als durch Auswahl des Fleetwood Eldorado, das edelste Privatauto der Welt. Seine Erscheinung, fortschrittliche Konstruktion und die Performance haben ihn zum gefragtesten aller Luxusautos gemacht. Und in jeder Hinsicht bieten die Eldorado den Luxus und die luxuriösen Annehmlichkeiten, die ein so großer Teil der Cadillac-Tradition sind“, lobte die Cadillac Gebrauchtwagenbroschüre 1969 den 68er-Jahrgang. In der Tat hatte der Cadillac Eldorado in diesem Modelljahr 24.528 Kunden überzeugt. Da waren 6.558 mehr als 1967, womöglich musste sich die Kunden erstmal an das neuerdings frontgetriebene Cadillac Coupé gewöhnen. Und Fleetwood? Aber ja, nur die niederen Cadillac-Modelle á la Calais und deVille zierte schließlich die „Body by Fisher“-Plakette.

Bei 375 hp und 712 Nm darf der Cadillac Eldorado auch mal zwinkern ©autorild.de

Der gestiegene Cadillac Eldorado Preis störte nicht

Auch am gegenüber 1967 um 328 auf 6.605 $ gehobenen Cadillac Eldorado-Preis störte sich die ohnehin wohlhabende Kundschaft nicht – und gab gern noch etliches für Optionen aus. Der Erstbesitzer unseres Fotomodells gönnte sich etwa die weiße Echtlederausstattung mit roten Akzenten zu 158 $, das Vinyldach zu 132 $ und getönte Scheiben zu 51 $. Ob er seinerzeit die zu 56 $ erhältlichen Weißwandreifen geordert hatte, ließ sich genauso wenig nachvollziehen, welches der drei zwischen 162 und 288 $ erhältlichen Radiosysteme im Cadillac Oldtimer steckt. Alle umfassten eine elektrisch aus- und einfahrende Antenne, die Stereoausführung statt je einem Lautsprecher vorne und hinten jeweils zweie. Überaus gefragt war ferner die Klimaautomatik zu 516 $, die in 96 Prozent der Nobelgleiter Einzug hielt.

Im zweiten Frontantriebsjahrgang fand das Eldorado Coupé 24.528 Kunden ©autorild.de

Individualisierungen am Fleetwood Eldorado

Ganz im Originalzustand befindet sich vorliegender Cadillac Oldtimer nicht, so gab es 1968 weder farbige Zierstreifen, ein verchromtes Doppelendrohr, derart breite Weißwände an den Reifenflanken noch diese Art Radkappen, die von einem 72er oder 73er Eldorado stammen. Aber nun, die als Hommage an den Frontantriebspionier Cord L29 wuchtig herausgesellten Zierdeckel mochten nicht jedermanns Sache an den bei 305 cm Radstand 561 cm langen, 203 cm breiten und 135 cm hohen Renommierwagen gewesen sein. Vielleicht waren die Originale auch abhanden gekommen, demoliert oder, oder, oder. Sicher ist wiederum, dass sich das Fleetwood Coupé auch mit knapp 50 Jahren zum Renommieren empfiehlt. Nicht grundlos titelten die zeitgenössischen Annoncen „Elegance in action!“

Schnörkellose Flanken und messerscharfe Kanten kennzeichnen den Cadillac Oldtimer ©autorild.de

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