4 Türen

Im Oktober 1974 präsentiert, litt der nach seinem Fertigungswerk benannte Fiat 131 Mirafiori an den Nachwehen der Ölkrise. Doch alsbald herrschte wieder eitel Sonnenschein, und bis 1985 fanden 3.128.121 der auch außerhalb Italiens gefertigten oder CKD-montierten Fiat Modelle einen Abnehmer. 

Von 1975 bis 1985 verkauften die Fiat Händler 3.128.121 131-Modelle ©autorild.de 

Als der Fiat 124 in Westeuropa nicht mehr gebaut und vertrieben wurde, trat der Fiat 131 Mirafiori ab Januar 1975 die Nachfolge an. Wiederum hinterradgetrieben,

stand das Mittelklassemodell nun neben Viertürer und Kombi auch als zweitürige Limousine zur Verfügung, die in der Rallye-Welt noch für Furore sorgen sollte. Während jener potente 131 Abarth die Homologation sicherstellte, leistete der 131 1300 die Basisarbeit und ließ kräftig die Kassen der Fiat Händler klingeln. Im März 1978 wurde der 131 einem ersten Facelift unterzogen, das den meisten Ausführungen auffällige Rechteck-Scheinwerfer, einen schwarzen Kunststoff-Kühlergrill, wuchtigere Kunststoff-Stoßfänger sowie größere und ebenfalls rechteckige Rückleuchten. Der 131 Kombi hieß statt Familiare künftig Panorama.

Der L stellte die Basisversion vom Fiat Oldtimer dar ©autorild.de 

Auswärts gab es den Fiat 131 Mirafiori mit 65 PS

Vorliegender Fiat 131 L gehört der zweiten Serie an und lief 1979 vom Band. Als Basisversion L mit dem 65 PS und 102 Nm mobilisierendem 1,3-l-Benziner war er in Deutschland nicht erhältlich. Wohl aber in Italien – hierzulande galt es, die mit einem Viergang-Getriebe versehene Fiat Limousine als Dreizehnhunderter mit 55 PS zu fahren oder zu ein hubraumstärkeres Triebwerk zu wählen. Mit dem 1978 neu eingeführten 65-PS-Motor rauschte der nicht ganz eine Tonne wiegende 131 Mirafiori in 16,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte maximal Tempo 150. An der vorderen Einzelradaufhängung sorgten Scheibenbremsen für Verzögerung; achtern blieb der Fiat Oldtimer seinem Vorfahren treu und behielt eine trommelgebremste Starrachse.

Rechteck-Scheinwerfer erhielt der Fiat 131 Mirafiori im März 1978 ©autorild.de 

Die Fiat Limousine wusste zu begeistern

Diese nicht wegweisende Achskonstruktion wurde dem Fiat 131 aber nicht zum Verhängnis, vielmehr konstatierte die Deutsche Automobilrevue Ende 1974: „Das Fahrwerk erweist sich als eines der besten, das die Turiner je konzipierten.“ Auch die deutsche Broschüre des bei 249 cm Radstand 426 cm langen, 165 cm breiten und 138 cm hohe Wagens sparte nicht an schönen Worten: „Das Maß für die Entwicklung des Fiat 131 Mirafiori ist der Mensch. Mit all seinen Wünschen, dem modernen Verkehr die besten Seiten abzugewinnen. Sowohl als Einzelfahrer als auch innerhalb einer fünfköpfigen Gruppe.“ Deren Wohl zugute kam auch die verstärkte und mit einem Flankenschutz bestückte Karosserie, was einen Teil des Mehrgewichts von 85 kg gegenüber dem Vorgänger ausmachte.  

Den Dreizehnhunderter mit 65 PS behielt Fiat italienischen Kunden vor ©autorild.de 

Ein Fiat Oldtimer ohne Rostprobleme

Unser 131-Fotomodell verbrachte nach Eignerangaben die ersten 36 Jahren beim Erstbesitzer in Süditalien und wanderte dann nach Polen aus. Dort wurde der 131 zwar auch aus Bausätzen zusammengebaut, doch wer kann schon einem rostfreien Italiener widerstehen? Dazu noch allem Anschein, wie der jetzige Eigentümer vom Fiat Oldtimer schildert, nach in Erstlack? Kein Wunder, dass angesichts dessen umfangreiche Maßnahmen zum Lack- und Korrosionsschutz getroffen wurden. 

Das erste Facelift bescherte der Fiat Limousine größere, rechteckige Rückleuchten ©autorild.de 

Der Kofferraum des131 Mirafiori fasst gemäß VDA-Messung 264 Liter ©autorild.de  

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