Gut aussehend und erschwinglich, fand der Škoda Felicia als Mitglied der 440/445/450-Familie etliche Kunden auf beiden Seiten des eisernen Vorhangs. Und auf Europa war die Verbreitung der adretten Škoda Modelle keineswegs beschränkt.
Im Jahre 1959 wurden die ab 1955 eingeführten Škoda Kompaktwagen aufgrund des Fünfjahresplans umbenannt:
Der 440 hieß fortan Škoda Octavia, da er die achte Generation Škoda-Pkw verkörperte, der 445 wurde in Škoda Octavia Super umgetauft, der 450 in Škoda Felicia. Größere Änderungen in der Karosserie hatten aus Kostengründen auszubleiben, 80 Prozent der Teile mussten denen der Vorgänger gleichen. Doch für ein paar modische Heckflossen, optisch so hastig auf die hinteren Kotflügel klatscht aussehend wie beim 1959er Dodge, hatte es 1961 allemal gelangt – durchaus sinnvoll bei einem exportorientiertem Produkt und in Europa immer noch schwer modern. Und so überzeugte allein das Felicia Cabrio bis zu seiner Einstellung 1964 satte 14.863 Kunden, hinzu kamen 283.617 Octavia.
Ruhepause im Škoda Felicia gefällig?
Neben den Flossen fiel die 1961 lancierte zweite Škoda Felicia-Serie durch einen schnörkellosen, mit Kunstleder bezogenen Armaturenträger statt des bis dato verbauten nierenförmige Instrumentenbrett auf. Auch der nun per Zündschloss und nicht mehr per Seilzug kommandierte Anlasser und der jetzt links neben dem Volant und nicht mehr mittig angebrachte Blinkerhebel zeugten von den ernst gemeinten Modernisierungsmaßnahmen des Felicia. Gleiches galt für den Wechsel beim Viergang-Getriebe von Lenkrad- auf die als sportlicher erachtete Knüppelschaltung. Ein Highlight im Škoda Cabrio waren zweifelsohne die die bisherige durchgehende Bank ablösenden einzelnen Liegesitze, zudem spendierte der als AZNP auftretende Staatsbetrieb auf Sonderwunsch seitliche Ausstellfenster im Hardtop.
Mit sechs Volt gab sich der Škoda Felicia nicht ab
Auch die 12-Volt-Elektrik vom Škoda Oldtimer mit Gleichstromlichtmaschine und der vom Wageninnern aus anhand einer Jalousie regelbare Kühllufteinlass zeigten den hohen Anspruch des Herstellers. Mit der zweiten Serie wanderte ferner die zuvor runde, auf dem rechten Kotflügel befindliche Tankdeckelklappe die dessen Flanke und wurde viereckig, dadurch ändert sich auch die form des Tanks. Zudem schenkte sich Škoda künftig den Hilfsrahmen fürs Verdeck und montierte dieses direkt an der Karosserie des bei 240 cm Radstand 407 cm langen, 160 cm breiten und 143 cm hohen Felicia. Die Verdeckstangen saßen unverkleidet im Innenraum, aber darob zog seinerzeit keiner die Augenbrauen hoch.
Das Škoda Cabrio ist toll in Schuss
Während das Festhalten am Zentralrohrrahmen der Škoda Oldtimer als tschechoslowakische Schrulligkeit durchgehen mochte, war der Hinterradantrieb state of the art – Frontantrieb fanden primär IFA, Mini und Citroen toll. Für Vortrieb sorgte ein 1,1-l-Vierzylinder mit Doppelvergaser, der 50 PS und 72 Nm Drehmoment mobilisierte. Damit ging das 863 kg schwere Fahrzeug in angeblich 17,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und weiter auf ordentliche 128 Sachen Spitze. Noch schneller war der 1961 vorgestellte Felicia Super-Modell mit einem 55-PS-Zwölfhunderter. Dass der jetzige Eigner seinem Škoda Felicia Cabrio über Gebühr die Sporen gibt, steht nicht zu befürchten: Als sympathischer Werbeträger taugt der offenbar vollrestaurierte Veteran nur in ansehnlichem und idealerweise fahrbereitem Zustand.
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