2 Türen

Der Mercedes 250 CE sollte als adretter Zweitürer mit kraftvollem Triebwerk der /8-Famile die Krone aufsetzten. Diesen Job erfüllte das von Februar 1969 bis April 1972 hergestellte Mercedes Coupé mehr als überzeugend.

Das stets sechszylindrige W114 Coupé krönte die /8-Famile ©autorild.de

Während die Strich Acht-Limousine bereits zum 68er Modelljahr in den Vorführräumen der Mercedes-Händler stand und dort fortdauernd die Kassen klingeln ließ, mussten sich Coupé-Fans noch bis April 1969 gedulden. Dann endlich war das neue Modell ohne hintere Wagenschläge da,

eine Novum gegenüber dem Vorgänger in Form der stets viertürigen Heckflosse W110. Der Verzicht auf die B-Säule und das niedrige Dach stellten einen elegant-flotten Auftritt sicher, der Verzicht auf Diesel- und Vierzylindermotoren den nötigen Status in der gehobenen Mittelklasse. Dort empfahlen sich 250 C und 250 CE laut Broschüre als „Automobile für vernünftige Individualisten“. Die Zielgruppe war entzückt und orderte 8.824 Einheiten des Vergaser-Modells und 21.787 Exemplare des Einspritzers.

Statt Zusatzscheinwerfern zieren diesen Mercedes Oldtimer Zusatzfanfaren ©autorild.de

Der Mercedes 250 CE war nix für klamme Kassen 

Als weiteres äußeres Herausstellungsmerkmal gegenüber den volksnahen Limousinen diente beim W114 Coupé die doppelte vordere Stoßstange, wobei die zweitürigen Mercedes Oldtimer zusätzlich in den Genuss einer Heckstoßstange mit langgezogenen Ecken kamen, die sich bis zu den hinteren Radläufen erstreckten. Eine Eigenheit der bei 275 cm Radstand 469 cm langen, 179 cm breiten und 140 cm hohen Coupés war der gegenüber den Viertürern mit 560 um 30 Liter größerer Gepäckraum; prima für reisefreudige, solvente Kunden. Deren Portmonees mussten in der Tat üppig gefüllt sein, denn der Mercedes 250 CE stand Anfang 1971 mit 20.368,50 DM in der Liste. Wer bei den Optionen zuschlug, konnte den Basispreis problemlos um 50 Prozent steigern – oder auch verdoppeln, wenn ein Autotelefon nicht fehlen durfte

Der Kofferraum vom Mercedes Coupé fasst stattliche 610 Liter Ladung ©autorild.de

Zusatzscheinwerfer spart sich dieser Mercedes Oldtimer

Der von einer modernen D-Jetronic versorgte 2,5-l-Reihensechszylinder mobilisierte 150 PS bei 5500 Umdrehungen und 211 Nm Drehmoment bei 4500 Touren, womit der 1390 kg wiegende Mercedes 250 CE handgeschaltet in 10,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte 190 Sachen Spitze. Auch mit der optionalen Automatik waren seinerzeit nur wenige Verkehrsteilnehmer derart flott wie vorliegender, augenscheinlich im aufpreispflichtigen 268 Dunkelgrün lackierter Mercedes Oldtimer. Daher verwundert es auch kaum, dass akustisch begeisterte Linksspur-Aspiranten statt der populären Zusatzscheinwerfer auf zwei Fanfaren setzten – so machte man das als vernünftiger Individualist.

Handgeschaltet rauschte der Mercedes 250 CE in 10,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h ©autorild.de

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