Der ab 2.940 $ erhältliche Dodge Custom Sierra Station Wagon stellte 1958 oberhalb von Suburban und Sierra den Spitzenkombi im Programm dar. Viele der rund 20.000 gebauten Lastesel dürften indes nicht mehr unterwegs sein. 

Die Dodge-Broschüre war begeistert:

„Mit dem herausragenden neuen Kehrflossen-58er führt Dodge ein eines Auto ein, das sich in jeder Beziehung hin abhebt. Es ist sehr flach, sehr gewagt und wunderschön proportioniert. Seine ungewöhnliche Sicherheit bei Handling und Bedienung spiegeln die neusten Konstruktionsvorzüge wider. Es ist eine erleuchtende Offenbarung, es zu fahren Es ist ein Abenteuer, es zu besitzen.“ Ja, zum Abenteuer machte die damaligen Mopars vor allem die auch in vorliegenden Custom Sierra Station Wagon verbaute Push Button-Automatik. Diese 1956 lancierte Bedienung der dreistufigen Torque Flite Drive über Druckknöpfe links vom Lenkrad war gut gedacht und gut gemacht. Wer wollte im Raketenzeitalter denn noch über einen banalen Hebel die Fahrstufen einlegen?

Reichlich Platz im Dodge Oldtimer

Abgesehen von den 1958 nunmehr landesweit erlaubten Doppelscheinwerfern und dem selbstverständlich veränderten Grill bot der Dodge Custom Sierra Station Wagon wenig neues. Der im Vorjahr eingeführte und auch auf das zweite Scheinwerferpaar vorbereitete Forward Look, den sämtliche Modelle der Chrysler Corporation trugen, wirkte aber immer noch frisch genug. So wirkte auch der bei 310 cm Radstand 549 cm lange, 199 cm breite und 150 cm hohe Dodge Kombi nicht plump. Maximal bot er eine bei geschlossenem Tailgate 259 cm lange und zwischen den Radhäusern 116 cm breite Ladefläche. Alternativ nahm der Dodge Oldtimer neun Passagiere auf, von denen sich drei auf den „Zuschauer“-Sitz in dritter Reihe entgegen der Fahrtrichtung quetschten. 

Der Dodge Custom Sierra Station Wagon empfahl sich Frauen wie Männern

„Die Stoffe sind äußerst feudal, die Farben markant und lebendig. Und Frauen sagen, sie sein einfach verrückt nach dem pfiffigen geschnittenem Look der Sitze. Die Männer sind anders. Das „schicke Zeug“ sei in Ordnung, finden sie. Aber was sie wirklich mögen, ist wie sie sich in einem Dodge fühlen. Die Anpassung des Sitzes. Der Grip des Lenkrades. Die Mechanik in Männergröße. Die Aussichtsfenster-Frontscheibe. Das glatt aussehende Armaturenbrett (Wow! Was für eine Schönheit!)“ tönten die Werber. Gegen Aufpreis wanderten an unseren in Eggshell und Crimson lackierten Dodge Oldtimer das AM-Radio, Servolenkung, zwei Außenspiegel sowie der Dachgepäckträger. Und natürlich die Push Button-Automatik und die dritte Sitzreihe.

Sechszylinder gab es im Dodge Kombi aus gutem Grunde nicht

Für Vortrieb sorgte im Dodge Custom Sierra Station Wagon ab Werk der 350 cui Ram-Fire V8 mit 295 hp und 522 Nm. Darüber rangierte der 361 cui V8, der als D500 305 hp und 542 Nm und als Super D500 sogar 320 hp bei identischem Drehmoment mobilisierte. Die stets mit Carter-Vierfachvergaser bestückten Triebwerke kamen serienmäßig mit Dreigang-Lenkradschaltung, verzögert wurden die bis zu 188 km/h schnellen 1,9-Tonnen-Wuchtbrummen mit vier Trommelbremsen. Freilich berechneten die Dodge Händler den Bremskraftverstärker zuzüglich... Da darf man dem Eigner nur die Daumen drücken, mit seinem prächtigen Dodge Modell immer rechtzeitig zum Stillstand zu kommen. 

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