4 Türen

Der Alfa Romeo 2600 empfahl sich allen, die eine gehobene Limousine klassischer Machart wünschten. Mit ihrem neuen Alublock-Reihensechser war die 2600 Berlina nicht für jedermann erschwinglich, was für 2600 Sprint und 2600 Spider noch viel mehr zutraf.

Standerhalter waren für die große Alfa Romeo Limousine nicht ungewöhnlich ©autorild.de

Die Alfa Romeo 2600-Modelle lösten ab 1961 die Alfa 2000-Reihe ab. Dem Ruf nach mehr Kraft für die recht gewichtigen 2000er trug

ein Umbau der Karosserie Rechung, um hierzu vor allem Platz für sechs statt vier Zylinder in Reihe zu schaffen. Der Radstand, der im Falle der 2600 Berlina 272 cm betrug, blieb unangetastet; auch die Länge von 470 cm, die Breite von 170 cm und die Höhe von 140 cm änderten sich dabei nicht. Was man hätte ändern können, war indes die Optik – der Chic der 1957 lancierten 2000-Familie war eben nicht mehr taufrisch. Darunter litten speziell die Alfa Romeo Limousine und der von Touring hergestellte in 2.257 Exemplaren gebaute 2600 Spider: Das Bertone Coupé namens Sprint verkaufte sich mit 6.999 Einheiten deutlich besser.

Die Alfa Romeo Händler verkauften die 2600 Berlina rund 2.000 Mal

Der DOHC-Motor war für Alfa Romeo Ehrensache

Ohne CKD-Bausätze kam die Alfa Romeo 2600 Berlina trotz deutlich längerer Bauzeit bis 1969 auf 1.984 Einheiten, die OSI-Limousine auf weitere 54. Gleichfalls rar war das 105-mal gefertige Zagato Coupé, das wie seine zweitürigen Kollegen mit einer Dreifach-Vergaser-Anlage und daraus resultierenden 145 PS aufwartete. In der Alfa Berlina mussten wie im OSI zwei Fallstrom-Doppelvergaser vom Typ Solex 32 PAIA 4 langen, die dem 2,6-l-Triebwerk mit zwei obenliegende Nockenwellen zu 130 PS bei 5900 Umdrehungen sowie 209 Nm bei 3400 Touren verhalfen. Weiterhin unerhört modern war das von den Vorgängern bekannte Fünfgang-Getriebe, das nur in der Berlina per Lenkradschaltung bedient werden musste; allen anderen 2600-Versionen hatte Alfa Romeo eine flotte Mittelschaltung spendiert. 

Die Alfa Romeo 2600 Berlina inspirierte den Peugeot 404 ©autorild.de

Die Alfa Romeo Limousine brillierte nicht nur beim Beschleunigen 

Womöglich nahm die Zielgruppe der viertürigen Alfa Romeo Oldtimer die nicht erhältliche Automatik krumm, die es etwa im Mercedes W110, im Ford P5 und P7 oder im Opel Rekord und Commodore gegen Aufpreis gab. Wie in Rüsselsheim verbaute man auch in Portello und später Arese hinten eine schraubengefederte Starrachse. Starkes Verkaufsargument der Alfa Romeo Händler waren die serienmäßigen Scheibenbremsen vorn; anlässlich einer im Herbst 1963 vorgenommenen Modellpflege verzögerten Scheibenbremsen künftig auch die Hinterräder. Die moderne Bremsanlage war auch nicht übertrieben, denn die Zweitürer liefen gut 200 km/h, während die Alfa Romeo 2600 Berlina auf 183 km/h Spitze kam. Den Spurt von 0 auf 100 km/h absolvierte der 1.420 kg schwere Viertürer in flotten 13,2 Sekunden.

Der fuba-Spiegel wurde dem Alfa Romeo Oldtimer nachträglich spendiert ©autorild.de

Markante Extras für die Alfa Romeo 2600 Berlina

Die Alfa Romeo Preise fielen nach damaligen Maßstäben ziemlich gesalzen aus, so wurden 1962 für ein Sprint Coupé satte 25.000 DM aufgerufen. Kaum ein Wunder also, dass Stückzahlen überschaubar blieben. Geboten bekamen die Käufer der Alfa Romeo Limousine trotzdem was – wie wäre es mit einer Teilleder-Ausstattung, reichlich Chrom und Holz, ein zweifarbiges Volant und der Insignie des Sportwagens, einem Drehzahlmesser? Ok, die Wirkung des Tourenzählers kompensierte zwar der Bandtacho, doch dann war da noch das optionale Radio: An vorliegendem Alfa Romeo Oldtimer wurde die nötige Antenne nicht etwa abgeknickt – sie befindet sich im dem zeitgenössischen Kfz-Zubehör entnommenen fuba Alpha 3-Spiegel auf dem Kotflügeln. Klasse, und dann noch diese Standerhalter...

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren