2 Türen

Während die V6-Nachfolger von Ford 20M und 26M sowie Zephyr 6 und Zodiac Granada hießen, hörten die Vierzylinder-Erben von 17M und Zephyr 4 auf Ford Consul. Der horizontal getrennte Kühlergrill war markantestes Erkennungszeichen dieser Ford Modelle.

Der Ford Consul 1700 L wurde im März 1975 eingestellt ©autorild.de

Wie Granny ging auch Conny

als zwei- und viertürige Stufenheck-Limousine, als Kombi Consul Turnier sowie als Consul Coupé mit Fließheck und sattem Hüftschwung auf Kundenfang. In der Hierarchie stand der im März 1972 lancierte Ford Consul deutlich unter dem zum gleichen Zeitpunkt präsentierten Granada. Dafür war er einer der preiswertesten Vertreter der gehobenen Mittelklasse. Vorliegende zweitürige Ford Limousine stellte den günstigsten Weg dar, eine der neuen Wuchtbrummen zu fahren. Freilich war der Kombi mit bis zu 2.180 Liter Ladevolumen ein enormes Raumwunder, doch musste sich unser in Signalgelb lackiertes Fotomodell mit 690 Litern keineswegs verstecken. Stattlich ist der 1.190 kg schwere Ford Oldtimer ohnehin, baut bei 277 cm Radstand 460 cm lang, 179 cm breit und 141 cm hoch.  

Der Ford Consul 1700 L wurde im März 1975 eingestellt ©autorild.de

Prestigeträchtige Insignien für den Ford Consul L 

Die Basisausführung war nur mit dem Nötigsten ausgestattet und zielte auf Behörden oder jene, die beim Ford Händler jeden Pfennig zweimal umdrehten. Beim besser bestückten Ford Consul L wurde denn auch nicht der serienmäßige Zigarettenanzünder besonders betont. Hier sorgten ein abblendbarer Innenspiegel, seitliche Kartentaschen an den Türen, ein Tageskilometerzähler im Tacho und das beleuchtete Handschuhfach für gesteigerten Fahrkomfort. Weitere serienmäßige Annehmlichkeiten des Consul L waren die Komplettauslage mit Teppich und Holzdekor am Armaturenbrett mit verstellbaren Lüftungsdüsen auf jeder Seite. Passanten machten die Zweiton-Fanfare, die Chrom-Regenrinnen und die Stoßstangenhörner mit Gummiauflage auf das etwas dicker gepolsterte Portmonee des Ford-Besitzers aufmerksam.  

Mit horizontal getrenntem Grill hob Ford den Consul vom Granada ab ©autorild.de

Komfort in der Ford Limousine

Zudem waren die Vordersitze des Consul L in Längsrichtung verstellbar und die Rückenlehnen herunterklappbar. Über die Sitze ließ sich die 1972er Broschüre ziemlich hochtrabend aus: „Alles ist darauf ausgelegt, dass Fahrer und Passagiere es im Ford Consul möglichst bequem und komfortabel haben. Sie werden Stoffbezüge auf den Sitzen finden, weil Gewebe atmet, sodass es sich im Winter warm und im Sommer kühl anfühlt. Die Sitze selbst sind ordentlich mit Polsterung ausgestattet und erlauben für viele Stunden ununterbrochene Fahrt. Sie unterstützen Ihren Rücken und Ihre Oberschenkel. (Sie haben) Einstellungsmöglichkeiten zum Anpassen des Sitzes nur an Sie.“ 

Auch der Heckschriftzug der Ford Limousine folgte amerikanischem Vorbild ©autorild.de

Mit V4 ist der Ford Oldtimer eher gemächlich

Serienmäßig sorgte im Ford Consul der 1,7-l-Motor aus dem 17m mit 75 PS und 127 Nm für Vortrieb. Für die Pfennigfuchser stand der Ford V4 auch als Low Compression-Variante für Normalbenzin mit 65 PS und 124 Nm zur Verfügung. Performance-Wunder waren beide Ausführungen nicht: Mit Super-Benzin ging es in bestenfalls 19 Sekunden von 0 auf 100 km/h und weiter auf 145 Spitze. Der ausschließlich als Viergang-Schalter und nicht optional als Dreistufen-Automat lieferbare Ford Consul 1700 N kam auf 22 Sekunden und 136 km/h. Durstig waren sie mit 13 l/100 km auch beide – aber wen störte das schon, wenn man sich über die Vorzüge der erstmals in einem Ford europaweit erhältlichen hinteren Einzelradaufhängung erfreute? 

Der Kofferraum vom Ford Oldtimer punktete mit 690 Litern Stauvolumen ©autorild.de

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