4 Türen

Nach der großen Modellpflege im Vorjahr fielen die Neuerung am Jeep Grand Wagoneer 1987 eher spärlich aus. Für Jeep als Mutter des betagten wie beliebten Grand Wagonner passierte um so mehr – am 2. März 1987 übernahm Chrysler AMC und damit auch Jeep. 

Nebelscheinwerfer hatte das Flaggschiff der Jeep Modelle serienmäßig ©autorild.de

So hatte der 86er Jeep Grand Wagoneer

ein neu gestaltetes Armaturenbrett in Holzoptik mit verbesserter Klimasteuerung und eine überarbeitete Lenksäule mit Bedienhebeln für Beleuchtung und Scheibenwischwaschanlage sowie neuem Lenkrad bekommen. Außen sorgten ein neuer Kühlergrill, ein neues Holzdekor und ein stehendes Haubenornament für frischen Wind. Kein Wunder, dass Jeep es im Folgejahr bei sehr subtilen Änderungen, einschließlich neuer Innenfarben und der Neuplatzierung der inneren Türgriffs beließ. Wesentliche Exterieurneuerung am ’87er Grand Wagoneer stellten die in Schreib- statt Blockschrift gehaltenen Typenschilder dar; zudem sollte es der letzte Jahrgang werden, der Leichtmetallräder mit Goldeinlagen verwendete.

Das Haubenormament war beim Jeep Grand Wagoneer dieser Jahre Pflicht ©autorild.de

Stete Auffrischungen hielten den Jeep Oldtimer attraktiv

Über die Jahre zunehmend komfortabel geworden, gilt der Jeep Grand Wagoneer wie der Range Rover als Wegbereiter heutiger Luxus-SUV. So trumpfte er in seinem Wechseljahr, das auch das 25-jährige Jubiläum des Nobel-Geländewagens darstellte, mit 15-Zoll-Alus und selbstabdichtenden Michelin Tru Seal Ganzjahres-Radialreifen, Dachträger samt Dachreling, Nebelscheinwerfern sowie getönte Scheiben auf. Das serienmäßige Stereo-Soundsystem vom Jeep Oldtimer umfasste ein neues AM/FM-Radio mit elektronischem Suchlauf, Dolby-Kassette und vier Jensen AccuSound-Lautsprecher. Stets an Bord vom bei 276 cm Radstand 474 cm langen, 190 cm breiten und 169 cm hohen Flaggschiff der Jeep Modelle war ferner die Zweitonfanfare und das zweifarbige Holzimitat an Flanken und Heckklappe.

Der Jeep Oldtimer baut mit 474 cm nicht übermäßig lang ©autorild.de

Jeep konstruierte den Grand Wagoneer simpel und robust

Den Jeep Grand Wagoneer befeuerte 1987 der 5,9 l große AMC V8 mit Motorcraft-Doppelvergaser aus dem Ford-Regal. Mit 8,25:1 nur moderat verdichtet, mobilisierte der Small Block 146 PS bei 3200 Umdrehungen und 380 Nm bei 1500 Touren. Deren Weiterleitung an den Selec-Trac Allradantrieb mit zuschaltbarer Vorderachse oblag der dreistufigen TorqueFlite-Automatik von Chrysler. Als Allradler vom alten Schlag – sein Debüt hatte der Wagoneer im November 1962 gegeben, zum „Grand“ wurde er 1984 geadelt – wies der zwei Tonnen wiegende Jeep Oldtimer freilich keine selbsttragende Karosserie wie der Cherokee auf, sondern baute auf einem soliden Kastenrahmen mit hinterer Starrachse an Längsblattfedern auf. Die Vorderradaufhängung war selbstverständlich genauso konstruiert.

Die Schreibschrift-Typenschilder bekam der Grand Wagoneer 1987 ©autorild.de

Der Jeep Grand Wagoneer bot manche Annehmlichkeit

Der kombinierte Verbrauch des Grand Wagoneer von etwa 18 l/100 km schreckte die Kunden nicht ab, die gut 17 Sekunden für den Spurt von 0 auf 100 km/h ebenfalls nicht, die knapp 150 km/h Spitze erst recht nicht. Dafür lockten im gediegenen Jeep Geländewagen elektrisch verstellbare Vordersitze, elektrische Fensterheber – auch für die Heckscheibe – und Zentralverriegelung ab Werk viel zu sehr. Dass stets auf höhenverstellbarer Lenksäule ein Lederlenkrad, Leder-Velours-Sitzbezüge, eine digitale Quarzuhr sowie eine manuelle Klimaanlage hinzukamen half dem betagten Veteranen ebenfalls. 1987 brach sein Absatz zwar um 2.991 auf 14.265 Einheiten ein, doch brauchte Jeep ihn und seinen guten Ruf noch etwas länger, um bis zur Einführung des 1993er Grand Cherokee keine Lücke im Portfolio zu haben.

Holzfurnier spendierte Jeep dem Luxus-Geländewagen auch auf dem Tailgate ©autorild.de

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