4 Türen

Geschrumpftes Downsizing-Format wie beim Erzrivalen Cadillac war dem Lincoln Continental 1978 so fremd wie Effizienz. Gut so, denn kleiner und effizienter fanden die Lincoln Modelle ab 1980 deutlich weniger Kunden.

Zum 1980er-Jahrgang war Schluss für die riesigen Lincoln Modelle ©autorild.de

Wer sich den Continental Sedan leisten konnte, musste an der Tanke ohnehin nicht auf den Cent achten,

wenn er mal wieder den 91-l-Tank füllte. Das konnte bei einem Leergewicht von 2.249 kg häufiger vorkommen, doch war die Spritrechnung ein Klacks gegen den Lincoln Continental Preis, der im ’78er Jahrgang bei satten 10.396 US$ startete. Dafür gab es erstmals seit 20 Jahren wieder weniger als 7,0 Liter Hubraum in einem Fullsize-Lincoln, doch der auch in unserem Fotomodell verbaute 460 cui Big Block V8, der bei 4.200 Umdrehungen 210 hp net und bei 2.200 Touren 484 Nm Drehmoment mobilisierte, war gegen Aufpreis weiterhin erhältlich. Zusammen mit der serienmäßigen Dreistufen-Automatik summte das bei 323 cm Radstand 592 cm lange, 203 cm breite und 140 cm hohe US Car in 12,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte 186 km/h Spitze. 

Hinterm klassischen Kühlergrill dieser Lincoln Limousine sitzt ein 7,6-l-V8 ©autorild.de

Der Lincoln Oldtimer verwöhnte seine Insassen

„Strecken Sie sich aus. Genießen sie die Kopf-, Schulter-, Hüft- und Beinfreiheit im Fullsize-Format. Sitzen Sie in Komfort (...)  Sowohl Fahrer- als auch Beifahrersitz lassen sich elektrisch sechsfach verstellen. Der Beifahrersitz weist zudem eine Liegefunktion auf. Die Vorderamlehnen sind in diesem Jahr vergrößert und für den individuellen Komfort von Fahrer und Beifahrer separat vorhanden“, teilte die Broschüre zur Lincoln Limousine mit. Zum Standardumfang von Continental Coupé und Sedan gehörten ferner Klimaautomatik, elektrische Fensterheber, ein AM/FM-Radio mit vier Lautsprechern, die von Cartier geadelte Digitaluhr und getönte Scheiben. Dass die elektrische Sitzverstellung und der Liegesitz extra kosteten, erfuhr der Interessent erst beim Lincoln Händler oder am Ende der Broschüre.

Gegenüber dem Vorjahr setzte Lincoln 1978 mit 169.620 knapp 22.000 Pkw weniger ab ©autorild.de

Extras gab es für den Lincoln Continental etliche

Zuzügliche Kosten stören den Erstbesitzer dieses komplett in Schwarz gehaltene Lincoln Oldtimers offenbar nur mäßig – stilbewusst gönnte er sich neben dem stärkeren Motor das sich über dem Fond erstreckende Coach-Vinyldach, dazu passende Coach Lamps an der B-Säule und Turbine-Style-Gussräder. Zur leicht erkennbaren Wunschausstattung zählen an diesem Lincoln Continental Sedan ferner Premium-Flankenschutzstreifen, Nadelstreifen auf der Gürtellinie, Türkantenschoner sowie der von innen verstellbare rechte Außenspiegel. Auch der Innenraum des Luxusautos konnte Aufwertung vertragen, und so wichen die regulären Dorchester-Stoffbezüge solchen aus Kunst- und Echtleder. Freilich wollte dann auch niemand mehr das edle Gestühl von Hand bewegen und sich womöglich einen Fingernagel abbrechen.

Ohne Haubenormament konnte kein Lincoln Oldtimer dieser Jahre auskommen ©autorild.de

Die Lincoln Limousine behielt man auch gern etwas länger

Das in sämtliche Ford Modelle von Pinto bis Mark V gebaute Zweispeichen-Volant wurde als frühes Multifunktionslenkrad ausgeführt und beherbergte im Lincoln die Steuerung des optionalen Tempomaten. An Komfort fehlte es ja sowieso nicht. Kein Wunder, dass den ersten vier Jahren des ultrakonservativen Oberklasse-Wagens in Chicago weitere 21 in Arizona folgten. Nach diesem Vierteljahrhundert in Familienbesitz waren die Eigentümer laut jetzigem Besitzer sehr daran interessiert, dass ihr Schätzchen in gute Hände kommt. Mit Erfolg: An seinem repräsentativen Auftritt hat der 1978er Lincoln Continental auch mit 40 Jahren nichts eingebüßt.

Aluräder und Coach-Vinyldach kosteten am Lincoln Continental Sedan extra ©autorild.de

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