2 Türen

Ab Werk sah der zwischen 1970 und 1976 gebaute Skoda 110 R doch recht anders aus. Aber sportliche Nachrüstungen waren an diesem Skoda Coupé durchaus üblich.

Die Front dieses Skoda 110 R erinnert leicht an den Wartburg 353 ©autorild.de

Der für satte Traktion an den Hinterrädern sorgende Heckmotor machte die zweitürigen Skoda Modelle natürlich attraktiv für Einsätze im Motorsport, und so

waren Fahrzeuge aus Mlada Boleslav aktiv bei mancher Rallye-Veranstaltung dabei. Dass der wassergekühlte Elfhundert-Kubik-Reihenvierer dann auch mal mehr als die serienmäßigen 52 PS und 86 Nm mobilisierte, ist anzunehmen. Krönung dieser Entwicklung war der von 1976 bis 1982 hergestellte Skoda 130 RS mit bis zu 140 PS, der den 110 R ersetzte. Der Skoda RS-Bolide ging in überschaubaren 65 Exemplaren direkt auf die Piste, während der 110 R 56.902 auch private Kunden überzeugte. Mit einem Viergang-Schaltgetriebe erreicht der reguläre Skoda 110 R eine Höchstgeschwindigkeit von 145 km/h und spurtete in 18,5 Sekunden von 0 auf 100.

Volles Rennsport-Ornat für den Skoda Oldtimer ©autorild.de

Der Skoda 110 R bekam ein Facelift in Eigenregie

Vorliegender Skoda Oldtimer wurde sehr umfassend sportlich getrimmt, sei es durch Heckjalousie und -spoiler, durch Radlauf- und Schwellerverbreiterungen, flotte Außenspiegel oder eine anmodellierte Frontschürze. Weiterhin fällt der im Zuge der Skoda Tuning-Maßnahmen durchgeführte Frontumbau mit einem Wechsel von runden auf rechteckige Scheinwerfer und Grilloptik auf; hierbei könnten Wartburg-Teile verwendet worden sein. Am Heck des bei 240 cm Radstand 416 cm langen, 162 cm breiten und 134 cm hohen Skoda 110 R blieb man jedoch markentreu: Die augenscheinlich nicht im Werkszustand belassenen Rückleuchten stammen vom jüngeren Garde- oder Rapid-Coupé. Dank ihres größeren Formats kollidieren sie dann auch mit dem Lüftungsgitter.

Unterm Heck vom Skoda Coupé schaut ein Ölkühler hervor ©autorild.de

Leistungssteigerung am Skoda Oldtimer wahrscheinlich

Was am Motor des Skoda 110 R getan wurde, ist unbekannt, der unten herauslugende Ölkühler wirkt aber vielversprechend. Der Innenraum werten ein Sportlenkrad mit drei gelochten Speichen anstelle des zweispeichigen Serienvolants und ein dazu passender Schalthebel mit Erleichterungsbohrungen auf. Fünf Runduhren spendierte Skoda bereits ab Werk, sodass der Eigner sich mit wenigen Zusatzschaltern begnügte. Gewiss ist das umfassend individualisierte Skoda Coupé nicht jedermanns Sache, doch ist Originalitätsgejammere hier fehl Platz. Immerhin kündet vorliegender 110 R von einer Zeit, in der man werktags mit dem Alltagsauto zur Arbeit pendeln und es am Wochenende mit gleichem Fahrzeug auf der Rennstrecke krachen lassen konnte. 

Diesen Artikel teilen in:

Submit to DeliciousSubmit to DiggSubmit to FacebookSubmit to Google PlusSubmit to StumbleuponSubmit to TechnoratiSubmit to TwitterSubmit to LinkedIn

Kommentar schreiben


Sicherheitscode
Aktualisieren