4 Türen

Einerseits der 500 Nuovo, andererseits der Fiat 1500: Nicht jeder wünschte einen lärmenden Heckmotor, das wusste man auch in Turin. Glücklicherweise hatte Fiat nicht nur ein Einsehen, sondern auch die passenden Triebwerke zur Hand.

Beim Fiat 1500 C waren die Frontblinker in den Grill integriert ©autorild.de

Ende 1961 eingeführt, entsprachen der Fiat 1500 und der schwächer motorisierte Fiat 1300 dem Geschmack der Zeit:

Die Karosserie im Chevy Corvair-Stil – welch Zufall, luftgekühlter Heckmotor – mit stark akzentuierter Gürtellinie und heckseitigem Dachüberhang klemmte sich konsequent Schwulst, Pummeligkeit, Flossen und Chromorgien der 50er. Ebenfalls nach Chevrolet-Vorbild kamen die in ovalen Metallblenden gerahmten Doppelscheinwerfer der Fiat Limousine und auch des Kombis namens Familiale. Wiederum eher vom Ford Thunderbird der dritten Generation beeinflusst war die clevere, wenn auch nicht ganz so konsequente Integration der Türgriffe in die Zierleiste auf Hüfthöhe. Einerseits beruhigte es die Flanke vom Fiat Oldtimer, andererseits sorgte es gar für einen gewissen Custom-Look. 

Die Scheinwerfereinfassung der Fiat Limousine war inspiriert vom Corvair ©autorild.de

Mehr Platz im Fiat Oldtimer

Zum Jahrgang 1965 wurden Fiat 1500 und 1300 einer Modellpflege unterzogen. Den 1500 machte Fiat anhand einer Verlängerung von Karosserie und Radstand um je 10 cm auf 413 cm respektive 255 cm zum 1500 C, auch zur besseren Abgrenzung vom 1300. Der Zuwachs kam den Fondtüren und der Beinfreiheit in der zweiten Sitzreihe zugute, was die Hinterbänkler freilich erfreute. Erkennbar war das Upgrade des unverändert 154 cm breiten und 142 cm hohen Fiat Pkw leicht am nun die Blinker einfassenden Kühlergrill und den größere Rückleuchten hinter dem 350 Liter fassenden Kofferraum. Innen ging es durchaus chic zu, vorliegender Fiat Oldtimer punktet mit Einzelsitzen samt Liegefunktion, und ansprechender Lederausstattung, während der Bandtacho und die viergängige Lenkradschaltung rückblickend eher bieder wirken. 

Fiat hatte die Leistung des 1500 C auf 75 PS gesteigert ©autorild.de

Der Fiat 1500 C war durchaus gefragt

Mit den Änderungen zum Fiat 1500 C einher ging auch eine Erhöhung der Motorleistung von 67 auf 75 PS. Auch das Drehmoment des namensgebenden Fünfzehnhunderter-Reihenvierzylinders legte geringfügig auf 119 Nm zu. Das schlug sich auch auf die Fahrleistungen nieder, das Spitzentempo stieg um 5 auf 155 km/h. Daran gab es von Kundenseite nichts auszusetzen, und die Händler freuten sich über gute Absätze. Inklusive Lizenzbauten und im Ausland gefertigter Exemplare kamen diese Fiat Modelle auf mehr als eine Million Einheiten. Fraglos ansehnlich, aber nichts gegen den Nachfolger in der Mittelklasse: Jener Fiat 124 avancierte einschließlich aller Derivate zum zweistelligen Millionär. 

Mit der Modellpflege erhielt der Fiat Oldtimer größere Rückleuchten ©autorild.de

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