Oben ohne

Die Mercedes Pagode gilt nach wie vor als ein besonders hübschres Exemplar des Stuttgarter Automobilbaus. Dieser Mercedes 280 SL gehört zur dritten und letzte Serie.

Mercedes Pagode - wer kann da schon nein sagen? ©autorild.de
Dass die Mercedes Pagode im Gegensatz zu ihrem Vorgänger 300 SL nicht als echter Sportwagen durchgeht, sondern eher als luxuriöser Oben-Ohne-Cruiser für schönes Wetter – geschenkt. Zum Verkehrshindernis avancierte man mit dem Mercedes 280-Reihensechser ohnehin nicht, und wer zu Bauzeiten des 280 SL – 1968 bis 1971 – als knallharter Draufgänger durchgehen wollte, griff je nach Budget eben zu einem anderen Produkt.

Porsche 911 Targa, Chevrolet Corvette Roadster und Triumph TR6 warteten nur auf Kunden. Im Design ähnlich sachlich wie der Mercedes SL war jedoch allenfalls der TR6.

Gut aussehen ab Werk: Mercedes SL W113 ©autorild.de

Mercedes Pagode als 280 SL am beliebtesten

Der Geist der Mercedes Pagode, die ihren Namen wegen ihres zentral gewölbten Hardtop-Daches erhielt, erscheint uns heute noch tagtäglich – man denke nur an ihren Kühlergrill, der etwas im neuen CLS oder in der modellgepflegten C-Klasse weiterlebt. Der 170 PS und 240 Nm starke Mercedes 280 SL war mit 23.885 Exemplaren übrigens das meistverkaufteste Modell der Mercedes W113-Reihe. Unser Fotomodell ist obendrein noch aufgerüscht: Anstelle der ebenfalls sehr ansehnlichen Radkappen trägt unser 280 SL die so genannten Barock-Alufelgen von Fuchs. Immens dynamischer wirkt er dadurch jedoch nicht.

Schöner Rücken und so: auch das Heck vom Mercedes Roadster weiß zu gefallen ©autorild.de

Safety first im Mercedes 280 SL

Warum die Mercedes Pagode als Edelgleiter für die Sommerfrische galt, könnte mit seinem Fahrwerk zusammenhängen, das samt Bodengruppe der Mercedes Heckflosse entlehnt wurde. Damit war der Mercedes 280 SL komfortabel, aber nicht schlaff wie in einem Thunderbird. Mit dem Chassis kehrte auch Sicherheit in Form von Knautschzonen und steifem Insassenabteil ein- und das war für einen Roadster jener Tage definitiv nicht an der Tagesordnung. Die mehrfach unterbrochene Teleskop-Lenksäule tat ein Übriges, den Fahrer bei einem Unfall nicht aufzuspießen. Wer will angesichts dessen schon todesversessen Sportwagen fahren?

Topmodell Mercedes 280 SL ©autorild.de

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