1957 als hufteurer Imageträger mit mechanischer Einspritzung eingeführt, buhlte der Pontiac Bonneville 1958 als reguläres Topmodell zu erschwinglicherem Preis um Kunden. Ab $ 3.586 ging der offene Fahrspaß los

Anders als seine Stallgenossen trug der Bonneville seinen Namen im Kühlergrill ©autorild.de

Auch mit Vergaser-Motor gab es 1958 etwas zu feiern:

Zum 50-jährigen GM-Jubiläum brachte jede Division ein neues Spitzenmodell in die Showrooms, jeweils als zweitüriges Coupé oder Cabrio. Chevrolet lancierte den Bel Air Impala, Oldsmobile den Holiday 88, Buick den Roadmaster Riviera, Cadillac den Eldorado Seville und Pontiac eben den Bonneville. Während die niederen Pontiac Modelle Chieftain und Super Chief mit drei respektive vier Sternen im Flankenpfeil auskommen mussten, trumpfte der darüber positionierte Star Chief mit vier Sternen und Chromtrimm im Pfeil auf. Das bot der Pontiac Bonneville in ähnlicher Form ebenfalls, ergänzt durch markante Chromkiemen auf den Vorderkotflügeln. 

Drei Doppelvergaser beschertem dem Pontiac Oldtimer 300 hp ©autorild.de

Der Tri-Power Bonneville war alles andere als ein Schleicher

Unter der Haube bollert im Pontiac Oldtimer der 370 cui V8 mit drei Rochester-Doppelvergasern. Das unter dem mit $ 500 weiterhin teuren Einspritzer positionierte Tri-Power Triebwerk für wiederum sehr erschwingliche $ 93,40 Aufpreis mobilisierte 300 hp sowie 542 Nm. Die Kraftübertragung an die starre Hinterachse oblag alternativ zur Dreigang-Handschaltung wie bei unserem Fotomodell der vierstufigen Strato Flite Super Hydra-Matic. Bestenfalls dauerte Spurt von 0 auf 96 km/h flotte 8,2 Sekunden, das Spitzentempo betrug beim Automaten minimal 201 Sachen. Das mindestens 1.832 kg schwere Pontiac Bonneville Convertible auch nur annähernd in solche Geschwindigkeitsregionen zu treiben, erforderte indes Nerven aus Stahl: Zur Verzögerung standen lediglich vier Trommelbremsen zur Verfügung, die optional wie hier mit einem Bremskraftverstärker kombiniert waren.  

Rundarmaturen bescherten dem Bonneville eine sportliche Note ©autorild.de

Bescheidenheit sparte man sich beim Pontiac Bonneville Convertible

Freilich lobte die Broschüre Pontiac Cabrio und Coupé in den höchsten Tönen: „In Kürze – was wir mit der neuen Bonneville-Serie anbieten, ist ein noch nie da gewesenes Auto – ein modernes Ultimo für den Mann, der Autos wirklich liebt. Pontiacs neue Zusammenfügung von dramatischen konstruktiven Fortschritten und einer neuen Auslegung von Luxus macht all das nun erstmals möglich. Zwei automobile Persönlichkeiten – das Hochleistungsauto und das Luxusauto verschmelzen in einem... ein neues aufregendes Auto ist geboren. Wenn Fahren eine Kunst für Sie ist und Eleganz Ihnen etwas bedeutet...“ Eleganz hatte gewiss auch der Erstbesitzer im Sinne, denn statt des populären Pastellkitsches orderte er mit Starmist Silver und Mallard Turquoise vergleichsweise kühle Töne. Mit hervorragendem Resultat.

Das Pontiac Bonneville Convertible kostete mindestens $ 3.586 ©autorild.de

Luxus kam im Pontiac Oldtimer nicht zu kurz

Mit 538 cm Länge bei 310 cm Radstand, 197 cm Breite und 145 cm Höhe gehörte das in 3.096 Exemplaren gebaute Pontiac Bonneville Convertible ganz klar in die Straßenkreuzer-Liga. Vorliegendes US-Car baut dank des gegen Aufpreis lieferbaren Continental Kits fürs Ersatzrad noch ein gutes Stück länger. Auch das herausnehmbare Transistor-Radio, den Lichtassistenten Autronic Eye, die Safety Group und die elektrischen Fensterheber berechneten die Pontiac Händler zuzüglich. Angesichts all dessen konnte der Erstbesitzer ganz gewiss sehr vergnüglich Meile für Meile zurücklegen. Und so aus dem Ei gepellt, wie der Pontiac Oldtimer knapp 60 Jahre später aussieht, dürfte das dem jetzigen Eigner ebenfalls nicht vergönnt sein.

Das Continental Kit fügte dem Pontiac Cabrio noch etliches an Länge hinzu ©autorild.de

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