4 Türen

Mit amerikanischem Schwulst war Schluss, als der Nissan Bluebird der achten Generation debütierte. Das gefiel den deutschen Kunden, wenngleich der Bluebird mit ansprechendem Preis-Leistungsverhältnis deren Geschmack schon seit 1972 traf.

Der Nissan Bluebird U11 brachte den Frontantrieb in die Baureihe ©autorild.de

Auch wenn er seinem hinterradgetriebenen Vorgänger enorm ähnelt:

Der im November 1983 in Japan und im April 1984 in Deutschland lancierte Nissan Bluebird U11 war der erste Bluebird mit Frontantrieb. Wenn auch die Dimensionen nahezu und verfügbaren Karosserieformen – Limousine, Kombi und Coupé – komplett unverändert blieben, so hatte sich unterm abermals kantig-sachlich geschnittenen Blechleid mehr getan. Denn fortan nahmen die hierzulande erhältlichen Zwoliter-Benziner oder -Diesel quer im Vorderwagen Platz. Die Nissan Bluebird Preise begannen 1984 bei 17.200 DM für den 105-PS-Benziner; für die bei 255 cm Radstand 436 cm lange, 169 cm breite und 140 cm hohe Bluebird Diesel-Limousine waren einem der über 700 Nissan Händler mindestens 18.700 DM zu überweisen.

Eine vergleichsweise üppige Ausstattung zeichnet den Nissan Oldtimer aus ©autorild.de

Immerhin das Radio gab’s im Nissan Bluebird nicht umsonst

„Die serienmäßige Komfortausstattung lässt kaum einen Wunsch offen“, lobte eine Werbeanzeige für die in der Mittelklasse positionierte Nissan Limousine. Und versprach „Fahrersitz und Lenkrad höhenverstellbar, zwei elektrische verstellbare Außenspiegel, Fernbedienung für Kofferraum- und Tankschlossentriegelung, Teppichboden, getönte Scheiben und vieles mehr.“ Damit ließ sich gut leben. Die Servolenkung gehörte zunächst noch nicht zum Standardumfang, sondern kostete 750 DM Aufpreis. In späteren Annoncen ist davon nicht mehr die Rede, zudem werden für den Nissan Bluebird Kombi Innenraumbeleuchtung mit Dimmereffekt, beleuchtetes Handschuhfach und zwei Nebelschlussleuchten sowie einzeln umlegbare Rücksitzlehnen angepriesen.

Die Nissan Limousine punktete mit 504 Liter Kofferraumvolumen ©autorild.de

Der Name des Nissan Oldtimers war clever gewählt

Die in Japan verfügbaren, teils turbogeladenen 1,6- und 1,8-Liter-Vierzylinder standen in der Alten Welt nicht auf der Liste für den Nissan Bluebird. Stattdessen gab es hier einen knorrigen Selbstzünder ohne Aufladung, der bei 22,2:1 Verdichtung bei 4.400 Umdrehungen 58 PS leistete und bei 2.400 Touren 113 Nm Drehmoment stemmte. Die optionale Vierstufen Automatik war dem Bluebird Diesel vorenthalten, hier musste eine Fünfgang-Handschaltung langen. Mit ihr mühte sich der 1.210 kg wiegende Nissan Oldtimer in 19,5 Sekunden von 0 auf 100 und erreichte mit Hängen und Würgen 140 km/h Spitze. Deutlich angenehmer war der Verbrauch, der im Schnitt bei schlanken 7,4 l/100 km lag. Damit gehört der Rotkehl-Hüttensänger (Amerika) respektive das Blaukehlchen (Europa) auch über 30 Jahre später nicht zum alten Eisen.

Der Nissan Bluebird 2.0 Diesel kostete mindestens 18.700 DM ©autorild.de

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