Im September kommt der neue Kompaktwagen in den Handel, doch einen Ford Focus Test konnten wir schon früher durchführen. Mit unserem in Dynamikblau lackierten Focus 1.5 EcoBlue ST-Line hatten wir rund um Krefeld viel Freude.
Da lag zunächst einmal am kultivierten Antrieb: Der 120-PS-Diesel grummelte nur bei Gas auf Anschlag und bot auf der Autobahn geschmeidigen, wenn auch nicht gerade atemberaubenden Vortrieb. Verdächtig für den geringen Grad an Agilität im Ford Focus Test:
die neue Achtstufen-Automatik. Und ja, Asche aufs Haupt, die Schaltwippen bleiben aus Bequemlichkeit unbenutzt. Verdächtig für den hohen Reisekomfort: ebenfalls der neue Automat, der sanft wie flott schaltete und die Drehzahl des 300 Nm liefernden Vierzylinders angenehm niedrig hielt. Tatsächlich drangen bei Reisetempo 160 nahezu ausschließlich Wind- und Abrollgeräusche in den Innenraum vom Focus Diesel, das Aggregat selbst hielt sich zurück. Fürs Protokoll: Den Spurt von 0 auf 100 erledigt der Focus 1.5 EcoBlue in 10,5 Sekunden, maximal sind 191 km/h drin.
Der Focus ST-Line punktet mit Kurvengier
Kurze oder lang gezogene Kurven sorgten beim Ford Focus Test für hochgezogene Mundwinkel, denn das insgesamt straff gehaltene Sportfahrwerk unseres Focus ST-Line mit 10 mm Tieferlegung erlaubte mit dem Ford Kompaktwagen eine im Rahmen des Möglichen forcierte Gangart. Auch der Geradeauslauf überzeugte, der Abrollkomfort hielt sich angesichts der feisten 8x18-Zöller mit 255/40er Reifen in Grenzen – unangenehm gestaltete sich die Testfahrt über Stadt, Land und Bahn aber nicht. Seitenhalt boten die zudem sehr bequemen Teilledersitze zur Genüge, und sowohl Klimaautomatik als auch Panorama-Schiebedach halfen beim Bewahren eines kühlen Kopfes. Die sportliche Note unterstrich unter anderem das griffige, unten abgeflachte Volant mit roter Ziernaht.
Beim Ford Focus Test parken lassen
Als durch und durch modernes Auto lässt es der neue Ford Focus selbstverständlich an der Übersichtlichkeit mangeln. Sehr gut, denn das lässt sich per optionalem Easy Parking Paket überkompensieren. Dank der neuen Automatik mit Dreh-Wähl-„Hebel“ konnten wir beim Ford Focus Test vollautomatisch einparken, per Stellmotor kommt das Getriebe ohne fremdes Zutun in die gewünschte Fahrstufe. Lenken, Beschleunigen und Bremsen übernimmt der Aktive Parkassistent ohnehin. Ein weiteres ansprechendes Feature war der Lane Centering Assist, der – bei auseichend breiter Fahrbahn und aktivierter ACC – den Focus ST-Line auf Mitte der Spur hielt, nahm der Fahrer einmal Kurz die Hände vom Lenkrad. Fasst der nicht alsbald wieder zu, wird der Wagen nach einigen Warnungen kontrolliert abgestellt.
Weniger Schalter im neuen Ford Focus
Der Innenraum des Focus gefiel mit seiner Luftigkeit und dem sachlichen Cockpit, auch die verwendeten Materialen machten einen guten und robusten Eindruck. Die nicht gänzlich überzeugende Verarbeitungsqualität soll das Bild nicht schmälern, handelte es bei der Testflotte sich doch um Vorserienfahrzeuge. Ein Gefühl der Aufgeräumtheit stellt die um die gegenüber dem Vorgänger um die Hälfte verringerte Anzahl an Knöpfen und Bedienelementen sicher, hohen Musikgenuss das im aufpreispflichtigen Navigationssystem enthaltene Bang&Olufsen Sound System mit zehn Lautsprechern. Die Vorzüge des Winterpakets blieben angesichts strahlender Sommersonne unausgekostet, die des justierbaren Head-up-Displays wurden indes gern genutzt.
Der Ford Focus Preis ist leicht ausbaufähig
Ebenfalls sehr willkommen und dem Lappenerhalt beim Ford Focus Test gewiss dienlich war die ins Technologiepaket integrierte Verkehrsschilderkennung, die das erfasste Zeichen bei Bedarf zwecks Geschwindigkeitsregulierung an die ACC weiterleitet. Um den NEZF-Verbrauch von 4,7 l/100 km scherten wir uns nicht – höheres Tempo, Vollgas und vor allem die wirkungsvolle Klimaautomatik waren den Extraliter Diesel allemal wert. Dieses noch zum Schluss mit sehr positivem Eindruck: Unser Ford Focus 1.5 EcoBlue ST-Line mit 120 PS und Automatik ist ab 29.500 Euro erhältlich, die sinnreichen wie kommoden Optionen steigerten den Preis aber auf 36.565 Euro.
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